TL;DR. Ich schreibe für die kommenden 364 Tage jeweils einen Text, den ich mit dem Ziel veröffentliche, meinen schwammigen Zukunftsplänen mehr Kontur zu verleihen.
Allem voran: Ich wünsche dir ein frohes neues Jahr! Solche Achterbahnfahrten wie man sie mit dem Jahr 2020 erlebt hat, habe ich nicht erwartet – wie auch. Es startet alles wie man es sich vorstellt und dann stolpert eine Pandemie in unser Leben und plötzlich greifen neue Prozesse in deinen und meinen Alltag ein und alles ist ungewohnt. Sei es das Maske aufziehen beim Betreten von Geschäften, Ämtern, oder Praxen, das Auslassen von Konzert-, Theater-, und Opernbesuchen, eine Begrenzung der Personenanzahl bei gemütlichen Grillveranstaltungen im Freien oder letztendlich das Gefühl der Ungewissheit welches fortan bei allen Entscheidungen, Berichten und Neuigkeiten mitgeschwungen ist. Du wirst vermutlich sehr viel Neues kennengelernt haben: Positionen, zu denen du nun Stellung beziehst, Belastungen, denen du vorher noch nie ausgesetzt warst, aber insbesondere das Wertschätzen von Bereichen des Lebens, die dir bis dato selbstverständlich erschienen. Bevor ich weiter total umständlich konstruierte Sätze baue, die mit Sicherheit auch ihre Grammatikfehler beherbergen, möchte ich zum Thema kommen.
Für mich war nicht nur 2020, sondern auch 2019 eine neue Erfahrung auf seine eigene Art, denn ich bin 2019 ins Berufsleben eingestiegen und dafür nach Hamburg gezogen. Nach einem Vollzeitstudium mit ausreichend bezahlten und ehrenamtlichen Nebentätigkeiten war ich dem 40+ Stundenjob gegenüber gestellt. Da ich nicht einschätzen konnte, wie viel Energie ich in dieser neuen Welt aufbringen werde beziehungsweise aufbringen muss, habe ich alle anderen bezahlten sowie ehrenamtlichen Tätigkeiten pausiert. Nach zwei Jahren stehe ich jetzt an einer Stelle in meinem Leben in der meine Pläne nur grob formulierbar und meine persönlichen Ziele sehr schwammig sind. Dieser Zustand sagt mir überhaupt nicht zu!
Ich starte gerne willkürliche, temporäre Projekte, die sich in meinem Kopf nach einer guten Idee anhören und versuche diese dann so diszipliniert wie möglich weiterzuführen und letztendlich abzuschließen. Mit der besonderen Weihnachtssituation 2020 bin ich nicht wie sonst durch die halbe Weltgeschichte gereist um meiner gesamte Familie und den gängigen Weihnachtstraditionen ihren Zuspruch zu leisten. Stattdessen habe ich in Vorbereitung auf die besinnliche Zeit überlegt wie man sich, seine Dankbarkeit und Emotionen gegenüber denen ausdrückt, die man sonst über die Feiertage hinweg persönlich getroffen hätte. Schließlich wurde es die Textform, denn neben den Nachrichten in sozialen Netzwerken oder diversen Nachrichtendiensten habe ich mir Stift und Papier zur Hand genommen und meine bunten Gedanken blau auf weiß zum Ausdruck gebracht. Es hat mir mehr Freude bereitet, als ich erwartet habe, also kam mir die Idee: „Schreib‘ doch für jeden Tag im Jahr 2021 einen Text. Ja, alle 365 Tage. Alle.“ Das wirkt jetzt vermutlich ein wenig übertrieben und wenn ich mir den Sprung von „Ein paar Texte schreiben“ zu „Jeden Tag einen Text schreiben für 365 Tage!“ kann ich die Absurdität etwas erkennen.
Nun kannst du natürlich fragen, „warum machst du das nicht für dich selbst und lässt mich damit in Ruhe?“ Eine gute Frage! Dazu habe ich gleich mehrere Erklärungen, die mit Sicherheit allesamt ein Stück in die Antwort reinspielen. Bei solchen Vorhaben habe ich in der Vergangenheit festgestellt, dass ich mehr Motivation und Beharrlichkeit gegenüber dem Thema mitbringe, wenn ich jemandem oder etwas Rechenschaft schuldig bin. Das ist zwar eine sehr künstliche Auferlegung von inexistenter Verantwortung, denn ich bin für solche Projekte niemandem Rechenschaft schuldig, aber es hilft mir dennoch am Ball zu bleiben. Ein weiterer Faktor ist das Format. Ich habe kein Konzept was ich schreibe, ob ich es (immer) mehrsprachig anbiete, ob ich zu jedem Beitrag aufbauend ein Video für die lesefaulen wie mich bereitstelle, was der Fokus von meinen Inhalten sein wird, ob sie überhaupt einen Fokus bekommen, ob diese Seite in paar Monaten grundlegend überarbeitet wird oder wie viel Zeit ich überhaupt für dieses Projekt aufbringen kann, sobald der Arbeitsalltag wieder beginnt. Das würde ich stets an deinem Feedback und meiner Stimmung ausmachen. Ich bin bei allen neuen Projekten stets darauf aus, etwas neues zu lernen. Sei es neues Wissen, welches ich durch irgendwelche Recherchen erlange, oder auch einfache Fähigkeiten wie das schnelle Verfassen von Texten, die das Konstrukt widerspiegeln, welches meine glibberige Gehirnmasse gebaut hat. Zum Abschluss kommt noch hinzu, dass ich mir eine Kamera besorgt habe. Die möchte benutzt werden. Sie wird diese Seite mit Bildern und Videos versorgen.
Dieser Blog soll keineswegs ein Tagebuch werden. Ich werde stets versuchen Texte über Themen oder Gedankengänge zu schreiben, welche mich beschäftigt haben oder vielleicht beschäftigen werden und das ganze auf eine weniger persönliche Ebene zu bewegen. Letztendlich braucht es ein wenig Unterhaltungswert damit du nicht beim Lesen dieser Texte einschläfst.
Hast du für 2021 außergewöhnliche Vorsätze oder findest du sowohl diese als auch jede Idee dieser Art unsinnig? Schreib‘ es mir doch in die Kommentare!
Song of the day
Favorite part
Quarantined inside my room
We’re living in very strange times
Pick up my paper, then pick up my pen
And I won’t be stopping ‚till I’mTop of the throne, top of this hill
Top of the moment, that’s keeping it real
Top of the beat, top of this vibe
Top of the cymbal on top of the rides
Top of the pops, top of the mix
Top of the snare that follows the kick
Top of the game, I remain to take hold of my pain
With the syllables savagely spit
Tick and the tock and the tick and the tock of the clock it is ticking it’s ticking a lot
I delivered a shock like an insulin shot
And I’m back on the block and attack ‚em hot
And I’m taking a pop with a rock in a sock
And I’m swinging it bringing it flinging it knocking
The teeth right out your mouth, bitch
Pingback: Aufgeben – alex.all
Ich finde die Idee klasse, denn an sich ist jeder Text unsinnig, solange wir ihn nicht irgendeinem Sinn unterlegen. Und vielleicht ist dein Sinn dabei deine täglichen Beobachtungen und Gedanken durch dieses Format zu kanalisieren und auf diesem Blog daraus ein Konstrukt bunt und wild zu gestalten, das in sich selbst sinntragend für dich ist. . Und vllt noch für einige andere dieses Jahr…..Sinn hat nur das, was Sinn zugesprochen bekommt und ohne, wäre das Leben sinnlos..
Also viel Spaß beim Sinn stiften, ich bin gespannt und freue mich auf deine Texte lieber Alex.
Sinn hat für mich das, was mich voran bringt. Dabei betrachte ich aber nicht nur die aktiven Dinge, die mich tatsächlich direkt im Leben weiterbringen, sondern auch die kleinen Ausflüge und indirekten Einflüsse, die das Leben erst lebenswert machen 🙂