TL; DR. Manchmal solltest du dich aufraffen irgendetwas zu tun, auch wenn es nicht direkt zu deinem Ziel führt. Es wird dir definitiv dabei helfen.
Wie steht es um deine Disziplin? Würdest du dich eher als faul oder daueraktiv bezeichnen? Vermutlich siehst du dich in diesen Aspekten schlechter als du eigentlich abschneidest. Das ist auch ganz natürlich, schließlich leben wir in einer Leistungsgesellschaft und es scheint mir zumindest so, als würde darin immer ein Platz existieren für diejenigen, die darin aufgehen und 120% aus sich rausholen, aber auch für diejenigen, die sich nicht mit diesem Konzept anfreunden können, aber mit ihren 60% phänomenales leisten. Das ist kein Widerspruch, denn jeder Mensch ist individuell. Du hast deine eigenen Stärken und Schwächen, deine Vorlieben und Abneigung und eine individuelle Zusammensetzung an Fähigkeiten, die du ausbaust und lebst.
Als ich im Oktober 2020 festgestellt habe, dass ich etwas an meinem Gewicht, Essverhalten und allgemeinen Wohlbefinden ändern muss, sind mir manche Herausforderungen eingefallen, die ich verwenden kann, um mich anzuspornen, mehr zu leisten. Jetzt würdest du in einem Blog Beitrag mit Sicherheit eine total spektakuläre Geschichte erwarten, wie mein ganzes Leben sich im Handumdrehen verändert hat, gib’s zu! Aber es ist ein Trugschluss, dass Veränderung von heute auf morgen passiert und dieser Trugschluss lässt einen zumindest glauben, dass man kaum Arbeit reinstecken muss und wenn es nicht im Handumdrehen geschieht, sei man gescheitert. Aber Contenance! Wie wäre es mit kleinen, leichten Herausforderungen? Sich erstmal daran gewöhnen, auch Mal aufzustehen und rauszugehen um ein naheliegendes Ziel zu erreichen. Du kannst das gerne wörtlich nehmen. Meine Krankenkasse bietet Bonusprogramme an, wenn man 30 Tage täglich 7.000 Schritte zurücklegt oder für 12 Wochen insgesamt 60.000 Schritte pro Woche erreichst. Anfangs, als ich beide Herausforderungen zeitgleich hatte, sah das ungefähr so aus: tagsüber war die Arbeit dran, abends stellte ich fest, dass ich mich kaum bewegt habe und dann musst ich noch die restlichen, meistens um die 6.000 Schritte in den zwei Stunden vor Mitternacht erledigen. Hat auch was Gutes, denn wer vor dem Schlafen noch eine Runde spazieren geht, hat einen qualitativ hochwertigeren Schlaf. Mit dem täglichen Ziel war ich auch nur 11.000 Schritte vom wöchentlichen Ziel der anderen Herausforderung entfernt – das ist machbar! Nun bin ich in Woche 10 der Herausforderung und plötzlich fehlen mir an den letzten beiden Tagen läppische 30.000 Schritte, zirka 17 km, zirka 3 ½ Stunden. Meine Woche endet hierbei am Montag, also ist dort ein ganzer Arbeitstag am Notebook dabei. Das ist unpraktisch. Aber durch die Herausforderung kommt auch die Motivation und ich nutze gerade meine Mittagspause, die bisher für Essen und Kurzunterhaltung gedacht war, um meine Herausforderung nicht im Endspurt zu verlieren. Spazieren klingt immer so entspannt, aber mit meiner täglichen Blog Herausforderung nutze ich die Zeit beim gehen zum Schreiben um dir diesen Post zu geben! Ich laufe gerade durch seichten Schneeregen bei -4°C und kann meine Finger nicht mehr spüren. Doch gerade gebe ich mehr als 100% dank Multitasking.
Ich fühle mich gerade wie der letzte Smombie, aber hoffe dass du an deinen Herausforderungen wächst und wenn es dir zu viel wird, fange doch klein an, steh auf und geh raus.
Bist du eher der Kandidat für überambitionierte Ziele oder baust du dir dein großes Ziel aus mehreren Markensteinen zusammen? Wie bist du bisher damit zurecht gekommen? Lass es mich doch in den Kommentaren wissen!
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Though my preferred ways are not happening
I won’t underestimate who I am capable of becoming
Benjamin Clementine – London