Alles kostenlos!

TL; DR. Rechnungen müssen irgendwie bezahlt werden.

Technologieunternehmen, dessen Haupteinnahmequelle in der Optimierung gezielter, personalisierter Werbung liegt, bieten ihre Dienstleistungen häufig umsonst an. So bekommen Google, Meta, LinkedIn und alle Unternehmen, die ihre Nutzer mutwillig an diese Unternehmen ausliefern, eine Unmenge an Daten, die in verschiedener Weise genutzt oder vertrieben werden können. Unternehmen wie Google versprechen, dass sie deine Daten niemals verkaufen, jedoch dazu nutzen, Werbetreibenden eine effektivere Plattform zu bieten. Alternativen wie Ecosia lösen sich vom Profitgedanken und nutzen ihre Erlöse für gemeinnützige Zwecke, stützen sich aber insbesondere durch starke Partnerschaften mit Microsoft. Solche Projekte sind nur möglich, wenn die eigene Firma nicht öffentlich gehandelt wird und an die stellenweise absurden Erwartungen von umsatzsteigernden Betrieben gebunden ist.

Häufig werden kostenlose Dienste, die ihre Nutzerdaten direkt oder indirekt an dritte weitergeben, für eben dieses Vorgehen kritisiert. Die anfänglichen Kosten für die Erbringung eines Dienstes können insbesondere in der erwarteten Skalierbarkeit, die heutzutage gefordert wird, nur durch eine gutwillige Mission oder eine vielversprechende Renditeberechnung gedeckt werden. Infrastruktur ist nämlich ziemlich teuer. In Produktionsstätten kannst du dir vorstellen, aber bei informationstechnischen Bereichen sind die Ressourcen weniger haptisch und damit weniger in der Vorstellung verankert. Die Hürde der initialen Hardwarekosten wurde durch das Aufkommen der Cloud-Anbieter vollständig abgeschafft. Jeder kann mit anfänglichem Startguthaben seine Infrastruktur bereitstellen und mit einem skalierbaren Geschäftsmodell rentiert sich das ganze Vorhaben binnen der ersten tausenden Nutzer. Diese Nutzer lassen sich nur ranholen, wenn der Zugang zur eigenen Applikation möglichst simpel ist. Ein einfacher Zugang kann beispielsweise über eine kostenlose Bereitstellung und eine gute Nutzererfahrung gewährleistet werden. Alle Bemühungen und Investitionen müssen ausreichen, um Server, Datenbanken, Traffic, Sicherungen, Entwicklung, Marketing, Personal und den eigenen Lebensunterhalt zu finanzieren. Wenn kein direktes Geld durch Abogebühren oder Einmalzahlungen für einen Ausgleich sorgt, so bist du darauf angewiesen, Geld mit den Daten zu verdienen, die dir vorliegen: Den Daten. Eine Forderung alle Dienste gleichzeitig kostenlos zu halten und gleichzeitig die Verwendung persönlicher Daten zu unterbinden erscheint somit absurd und so kannst du einen Kompromiss eingehen und dich für das Unternehmen entscheiden, das deinen Werten entspricht, denn am Ende des Tages zahlst du immer auf die eigene Art und Weise.

Welche Kosten vermutest du bei Unternehmen wie Google? Schreib mir deine Vermutung in die Kommentare!