Das erste Mal muss richtig sein

TL; DR. Egal in welchem Bereich, das erste Mal wird dir immer in Erinnerung bleiben, also mach das beste draus!

Unter diesem Titel kannst du einige Wege der Interpretation finden. Das Bild verrät leider schon, dass es sich hierbei leider nur um ein fulminantes Küchenobjekt handelt. Ich wurde mit einem großartigem Geschenk überrascht, nämlich einem Le Creuset Bräter. Für diejenigen, die mich noch nicht davon schwärmen hören haben, gibt es hier eine schriftliche Zusammenfassung. Gusseisen hat beim Kochen einige Vorteile gegenüber dem Edelstahl- oder gar beschichtetem Teflon-Pendent. Die Hitze wird besser verteilt und im gleichen Rutsch wird durch die bessere Verteilung der Wärme der Anstieg der Temperatur sehr langgezogen. Nun kennst du vielleicht die ein oder andere Gusseisenpfanne, welche schon deine Großmutter verwendet hat um den Sonntagsbraten scharf anzubraten, um dessen Poren zu verschließen um dem Saft keinerlei Möglichkeit zum Entweichen zu geben. Solltest du ihr dann beim Spülen geholfen haben, wirst du mit Sicherheit die entsprechenden Regeln beim Reinigen solcher Pfannen gelernt haben und vermutlich auch festgestellt haben, warum diese nicht mehr so üblich sind. Mit Le Creuset setzt du auf die Eigenschaftenliste noch einen weiteren Punkte drauf, nämlich die Beschichtung. Hierbei handelt es sich um Emaille, welche aufwändig aufgetragen wird und von den Kocheigenschaften in etwa Glas ähnelt. Die Kombination sorgt für ein einmaliges Kocherlebnis, welches bei niedrigen Temperaturen mit Edelstahl nicht in selber Gemütlichkeit durchgeführt werden kann. Daher bietet sich dieser Bräter insbesondere für Gerichte an, welche lange und gleichmäßig von konsistenter Hitze umgeben sein müssen.

Hier stand ich mit meinem fünf Kilogramm schweren Bräter und überlegte was ich denn als erstes zubereite. Ich wollte etwas wählen, das definitiv im exklusiven Einsatzbereich dieses Haushaltsgegenstandes liegt, in meiner Wohnung nicht anderweitig zubereitet werden kann und letztendlich etwas ist, das neu für mich ist. Denn um das Präsent würdig einzuweihen, darf es kein schlichtes Pfannengericht oder eine simple Suppe sein. Es musste sowohl meinen Erfahrungsschatz erweitern, als auch eindrucksvoll wirken. Da ich zum Beginn der ersten Phase der Coronabeschränkungen eine Packung Dinkelmehl Typ 1150 mit dem Ziel besorgt habe, mein eigenes Brot zu backen, war es schließlich an der Zeit. Um nicht das Risiko einzugehen, mit einem schlechten Sauerteig ein schlechtes Brot zu zaubern, habe ich mir die vereinfachte Variante zur Hand genommen. Sauerteigbrote wirken auf mich zumindest wie die Königsdisziplin des Brotbäckers, da die Zeiträume über die du mit dem Sauerteigansatz arbeiten musst, mir als sehr anfällig für Anfängerfehler scheinen. Daher wollte ich es langsam angehen.

So griff ich zur Trockenhefe, mischte sie in einem halben Liter warmen Wasser auf, bereitete eine 80:20 Mischung von Dinkelmehl Typ 1150 und Vollkornweizenmehl mit einer Prise Salz vor, vermengte die Zutaten allesamt und deckte sie an einem warmen Ort ab, um der Hefe ihre Arbeit zu überlassen. Zwei Stunden später begann die erste Faltung. Dafür wurde der Teig mit einem Spachtel von den Rändern der Schüssel entfernt und über die Mitte auf die andere Seite geklappt. Hierbei merkst du wie sich der Teig von einem weichem Schwamm in einen festeren Zustand begibt. Nach weiteren zwei Stunden Ruhe wurde der Teig aus der Schüssel auf eine mit Vollkornmehl bedeckte Arbeitsplatte niedergelassen und der selbe Prozess so lange wiederholt bis der Teig zu reißen schien, wenn du ihn noch ein weiteres Mal falten würdest. Um den geformten Teigball eine geeignetere Form zu geben, habe ich ihn in einen ovalen Brotleib geformt. Auf mit Mehl bestäubtem Backpapier wurde das unfertige Brot in den uneingeweihten Bräter, welcher vorab im Ofen auf 230°C vorgeheizt wurde, niedergelassen und war nun Bereit mit geschlossenem Deckel gegart zu werden. Nach einer halben Stunde bei geschlossenem Deckel war er bereit um noch eine weitere halbe Stunde ohne Deckel die gewünschte Röstung zu erhalten. Solltet ihr mehrere Rezepte nachschlagen, werdet ihr ungefähr die Hälfte der Zeitangaben dort finden. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich die Menge an Mehl improvisiert und deutlich mehr Teig produziert habe, als ich wollte.

Das ist mein erstes Brot! Es ist mir meines Erachtens gelungen, hat vorzüglich nach einem Dinkelbrot geschmeckt und war eine dem Bräter ebenbürtige Herausforderung. Das erste Mal sollte schließlich etwas besonderes sein, denn daran wirst du dich am Ende immer erinnern. Nachdem ich die Backqualitäten des Geschenkes und die Einweihung abgehakt hatte, stand die nächste Disziplin gleich um die Ecke. Eine gut eingekochte Tomatensoße. Da ich mich zwischen mehreren Varianten entscheiden konnte, mich jedoch nicht entschieden habe, ist es ein hybrid aus einer klassischen Tomatensoße und einer vegetarischen Bolognese geworden. Die Soße hat zirka zwei Stunden bei Stufe vier von neun meines Herdes verbracht bis sie auf etwa 60% ihrer originalen Füllmenge reduziert war. Die übergebliebenen 1,2 kg Bolognesehybrid wurden fachgerecht konserviert und dienen mir bis jetzt noch als gelungene Pasta-Ergänzung. Alles in allem bin ich mehr als zufrieden über den ersten Einsatztag dieses wunderschönen Le Creuset Bräters und werde das erste Mal stets positiv in Erinnerung behalten.

Egal, ob es nun etwas materielles zu gebrauchen oder eine Tätigkeit ist, die ihr zuvor noch nie ausgeführt habt, wie es zum Beispiel beim Entdecken neuer Hobbys der Fall ist. Die Aufgeschlossenheit zieht sich durch alle Lebensbereiche und es wird immer ein erstes Mal geben. Meistens erinnerst du dich an die Anfänge und das Ende, also nutze die Gelegenheit, die Erinnerung an den Anfang so positiv auszugestalten, wie es dir nur irgendwie möglich ist. So kannst du jederzeit der Nostalgie freien Lauf lassen und dir eine schöne Erinnerung mit leckerem Brot herholen.

Was hast du Neues begonnen und was sind deine Brotbäckertipps? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen!

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