Das ist meine Meinung, aber die ist meistens die richtige.

TL; DR. Siehe Titel.

Eigenlob stinkt, doch wenn du es selbst nicht tust und die falsche Umgebung hast, bekommst du im Zweifelsfall keinerlei Lob um deine vorzüglichen oder unerkannten Leistungen mit dem gewissen Erfolgsgefühlen zu bestücken, welche sie verdienen. Außerdem gibt es schlichtweg Bereiche für die du nicht gelobt wirst, was vermutlich auch gar nicht so schlimm ist. Wann wurdest du das letzte Mal für deine Schlagfertigkeit gelobt, die du an den Tag legst um jede Situation zu deinen Gunsten zu drehen. Natürlich gibt es die non-verbale Reaktion durch ereigniserfülltes Staunen, unterdrücktes Gelächter und dem gezielten Schmunzeln welches plötzlich im Raum steht und von allen Parteien hinreichend wahrgenommen werden kann. Das ist aber nicht das gleiche wie direkt ausgesprochen gesagt zu bekommen, was du gerade positives erreicht hast.

Über die Zeit von der ersten Ausbildung bis hin zum ersten Kind oder dem ersten großen Schritt in das eigenständige Leben formen sich die einst vom Elternhaus mitgegeben Einstellungen in ihren individuellen Charakteristiken. Die Meinungen werden andauernd durch den aktiven Diskurs aktualisiert, geschärft oder bestätigt. Und ich gehe davon aus, dass du ebenso gerne dein Gegenüber von deiner Meinung überzeugst, insbesondere bei Diskussionen worin Haltungen schlichtweg willkürlich sein können. Jetzt stehst du mit deiner Meinung überwiegend für dich und automatisch auch für deine Persönlichkeit. Das äußert sich insbesondere in deiner Kompromissbereitschaft und argumentativer Grundlage für gewisse Positionen.

Am unterhaltsamsten sind meinungsbehaftete Ratschläge, die du selbst als sinnvoll ansiehst, da sie ein Produkt gewisser Erfahrungen sind, die du gemacht hast. Sie sind auch nicht mehr. Natürlich kannst du Ratschläge kopieren, aber wenn dir Integrität besonders wichtig ist, empfiehlst du nichts, was du nicht selbst erlebt oder geprüft hast. Nun stell dir vor, du gibst Personen in deinem Umfeld einen Ratschlag worauf hin sie in ihrer etwaigen Ratlosigkeit genau das umsetzen, was du ihnen gepredigt hast. Am Ende stellt sich heraus, dass der Ratschlag der absolute Knaller war und du somit indirekt ein Leben auf ein positiveres Level gehoben hast! Dafür solltest du dich loben. Vergiss bloß nicht, dich auch für schlechte Ratschläge zu rügen, denn auch wenn Eigenlob stellenweise notwendig ist, bleibt Selbstkritik unumgänglich und das wichtigste Mittel deine eigenen Positionen zu dem zu formen, was deine Persönlichkeit und deine Erfahrungswerte wiederspiegelt. Doch das ist nur meine Meinung und den Rest kannst du dem Titel entnehmen.

Lobst du dich selbst für gut gegebene Ratschläge? Reflektierst du regelmäßig über die Positionen, die du vertrittst? Teile mir deine Situationen mit!