TL; DR. Viel Worte um nichts. Ich spreche Deutsch, Englisch, Russisch und Französisch, wobei dort signifikante Unterschiede bestehen.
Jeder hat mindestens eine Muttersprache. Sprache ist der Schlüssel um Ideen, Gedanken und Konzepte präzise, verwaschen oder auch umständlich zu kommunizieren. Du kennst bestimmt die Situation in der du von der verbalen Beschreibung nichts verstehst, anhand der Beobachtung der ersten Durchführung jedoch sofort begreifst, was du tun musst. Verbale Kommunikation kann also beides sein. Sie kann den Weg erleuchten nachdem du schon stundenlang im Dunkeln tappst und zur Verwirrung führen, wenn dein Gegenüber seine innerlich ausgeprägten Formulierungen nicht artikulieren kann. Neben der Vielseitigkeit, welche in der Ausdrucksweise vorliegt, stellt die akustische Ebene noch eine weitere Interpretationsebene zur Verfügung. Diese Melodie unterscheidet sich bei den vielen Sprachen, die auf dieser Erde gesprochen werden. Ich persönlich habe in meinem Leben größere Berührungspunkte mit vier Sprachen gehabt. Da wäre zum einen meine Muttersprache wobei ich mir nicht sicher bin, wie ich diese zu bewerten habe, da mir die Definition nicht bekannt ist. Wenn wir unseren guten Freund Wikipedia konsultieren, erfahren wir
Als Muttersprache bezeichnet man eine vom Sprecher in der frühen Kindheit ohne formalen Unterricht erlernte Sprache. Das Wort wurde nach Kluge vermutlich nach dem Vorbild des lateinischen lingua materna (dt. wörtlich: „Sprache mütterlicherseits“) geprägt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Muttersprache (20.01.2020)
Nun habe ich zwei Sprachen in meiner Kindheit ohne formalen Unterricht erlernt, nämlich Deutsch und Russisch. Wenn ich die bessere als Muttersprache wählen müsste, würde die Wahl definitiv auf Deutsch fallen. Mit mir wurde jedoch überwiegend Russisch gesprochen. Nichtsdestotrotz belassen wir es bei der ersten Option.
Die deutsche Sprache hat ihre Tücken und Eigenheiten und erst im Studium habe ich die Muße besessen, mich zumindest etwas damit zu befassen. Sobald du Mails and Professoren oder andere wissenschaftliche Mitarbeiter schreibst, ist das Verlangen, korrekt zu schreiben, deutlicher ausgeprägter. Plötzlich wurde es relevant, ob das Komma richtig gesetzt ist und nachdem die Schullaufbahn absolviert war, habe ich mir im Nachhinein Regeln für Kommasetzung angesehen, diese jedoch noch nicht verinnerlicht, wie du unschwer in diesem Blog erkennen kannst. Ebenfalls war ich nicht in der Lage, das „Rachen-R“ auszusprechen. Nicht aufgrund meiner physiologischen Voraussetzungen, sondern weil es schlichtweg nie aufgekommen ist. Klar ist mir an der ein oder anderen Stelle aufgefallen, dass mein „r“ am Telefon eher wie ein „l“ oder ein „w“ klingt, doch das habe ich auf die minderwertige Qualität der Mikrofone geschoben. Außerdem kannst du ein Experiment wagen. Probiere diverse Wörter wie „er“, „Flirt“, „Reise“, „Dirk“ oder „Wasser“ auszusprechen, ohne das „r“ als solches klingen zu lassen. Relativ einfach, oder? Dabei klingt das nicht einmal falsch. Als ich irgendwann realisierte, dass mir etwas in meiner Art zu sprechen fehlt, habe ich nach ein paar YouTube Tutorials und viel Zeit gelernt dieses „r“ auszusprechen. Nach zirka einem Jahr diszipliniertem mitrappen von Alligatoah-Texten und penibler Aufmerksamkeit bei der Rede war ich schließlich in der Lage mein nicht-klingendes „r“ im normalen Sprachgebrauch zu ersetzen. Ansonsten kann ich wenig darüber berichten, wie schwierig es ist die Sprache zu sprechen, zu schreiben oder sich darin auszudrücken, denn als meine Muttersprache bin ich diesbezüglich sehr voreingenommen. Die Sprache hat in meinen Ohren einen harten Klang, welcher in vielen Dialekten immer mehr geglättet wird bis du es am Ende gar nicht mehr verstehst. Deutsch strotzt nur so vor Regeln und das hörst du auch. Witzig dabei finde ich, dass Wörter wie Suppennudelnudelsuppe theoretisch möglich sind, aber die Regeln der Redundanz es verbieten. Das scheint jedoch nicht für Fachjargon zu gelten, denn wer kennt sie nicht, die Kompetenzkompetenz, die das Recht beschreibt, Zuständigkeiten zuzuweisen und zu verändern.
Melodischer, aber keineswegs einfacher erscheint mir die russische Sprache. Ich muss gestehen, dass ich im Elternhaus zwar immer auf Russisch gefragt wurde, doch stets auf Deutsch geantwortet habe. Zehn Jahre Später merke ich wie dämlich das von mir war. Daher ist mein gesprochenes Russisch sehr begrenzt auf akzeptablen Smalltalk, jedoch noch nicht geeignet um ausgiebig im nächsten beruflichen Zusammenkommen verwendet zu werden. Im Gesprochenen klingt es als würdest du Gruppen von Wörtern zusammenkleben um eine wohlgeformte Pampe zu kommunizieren. Das ist nicht abwertend gemeint. Auch hier gibt es viele Regeln, einige merkwürdige Übereinkünfte in der gesprochenen Sprache wie in gewissen Konstellationen ein geschriebenes „o“ am Ende eines Wortes als „a“ auszusprechen, doch alles in allem hält sich die Regelfreiheit in Grenzen und ich spreche die Sprache überaus gerne, wenn auch eingeschränkt.
Die englische Sprache ist einfach. Meiner Einschätzung nach ist sie abgesehen von skurrilen Aussprachen, die keiner Regel folgen, einfach zu erlernen, zu verbessern und mit dem Konsum von englischsprachigen Inhalten ebenfalls zum ausdrücken von Gedanken, Ideen und Konzepten zu verwenden. Beim Schreiben englischer Texte birgt besonders das raussuchen von Synonymen eine unerwartete Freude, denn die Auswahl ist riesig.
Zu aller Letzt gibt es noch Französisch. Ich habe die Sprache fünf Jahre lang gelernt, zeitweise auch gesprochen, aber ich kann dir versichern, dass ich diese Sprache schlichtweg nicht beherrsche. Das Schreiben ist okay, das Sprechen ist zwar nicht intuitiv, aber es geht mir mit etwas Anstrengung von der Zunge. Wenn jedoch Leute in meinem Umkreis im normalen Sprechtempo Französisch sprechen, klingt das so, als würde man hektisch die Hälfte der Wörter vergessen. Daher kommt auf die Frage „Est-ce que tu parles français?“ ein promptes „Non, je n’est parle pas français, mais tu peux parler en anglais avec moi“ oder so ähnlich.
Wieder ein Text, ein Auszug meiner Gedanken in einer doch sehr simpel gehaltenen Sprache. Ergo bin ich noch nicht unter die Philosophen gegangen, was ein Glück! Bald wird es auch wieder englische Übersetzungen für meine Texte geben. Alles eine Frage der Zeit.
Song of the day
Favorite part
Ё-ё-ё комбат орёт
Разорванный рот у комбата
Потому что граната
Белая вата, красная вата
Hе лечит солдата
Недоношенный ребёнок войны
(Я солдат)
Мама залечи мои раны
(Я солдат)
Солдат забытой Богом страны
(Я герой)
Скажите мне, какого романа
5’nizza – Солдат