TL; DR. Schnee ist immer eine wunderschöne, beruhigende Pracht.
Nach zwei sonnigen Sommern und zwei überwiegend verregneten Wintern hat sich das Wetter über Hamburg erbarmt um mir, dem Winterkind, ein wenig Schnee zu bescheren. Dazu noch ein wenig Frost bei nächtlichen Temperaturen um die -10°C und ich kann nichts an dem städtischen Winterwunderland aussetzen. Vor ein paar Wochen hat sich bereits falscher Schnee angekündigt mit faustdicken Flocken, die direkt nach der Berührung mit dem warmen Boden in ihre flüssige Form zurückgeworfen wurden um dem typischen Resultat Hamburger Wetters zu gleichen: Regen. Trotzdem löst diese kurzanhaltende Schneepause die Glücksgefühle aus, die ich stets genießen kann, sobald die ersten Flocken fallen. Ich bin mit Nichten ein Feind des Sommers, doch die Vorteile des Winters überwiegen in diesem Fall.
Endlich Ruhe. Als der angekündigte, leichte Schneefall am Nachmittag vor meinem Fenster die ersten Äste und Grashalme mit dem leichten Überzug frostiger, weißer Flocken bedeckt wurden, kam sofort eine entspannende Stimmung auf. Ein gemütliches einkuscheln in den Schreibtischstuhl während die restlichen Aufgaben für den Tag im Homeoffice erledigt werden, doch nicht in gewohnter Manier, sondern mit dem besonderen Extra der Gewissheit im Nachhinein durch den Schnee zu stapfen, in aller Seelenruhe die Spuren im Pulverschnee zu hinterlassen während die leere Geräuschkulisse bei Nacht lediglich durch die eigenen Gedanken und das Knacken der Kompression frischer Flocken begleitet wird. Ein herrliches Gefühl. Mit zusätzlichen kalten Nächten entwickelt sich der weiße Überzug zum einem weißen Deckmantel, der die schmuddeligen, ungepflegten Stellen des städtischen Schaubilds schlichtweg überdeckt. Eine Transformation in eine temporäre, doch schönere Welt!
Das diese Schönheit nur temporär ist liegt an den Fahrzeugen, die aus reinem Pulverschnee eine graue Masse zubereiten, welche keineswegs als Hingucker zählen kann,. Dank der niedrigen Verkehrsdichte, die Corona geschuldet ist, hält der Zustand jedoch eine Weile länger an, als sie es im Normalfall täte. Dass der Umgang mit Schnee hier im Norden etwas Fremdes scheint spiegelt sich in der Tatsache wieder, dass kaum Wege geräumt geschweige denn gestreut sind. Also waren die zwei ausgiebigen Tageswanderungen durch die schneebedeckten Parks Hamburgs geprägt durch einige Rutschpartien sowie der Verwunderung, dass derart viele Jogger im normalen Tempo unterwegs sind, wo ich doch kaum beim Spazieren die Haftung auf dem Boden aufrechterhalten kann.
Hoffentlich bleibt uns das weiße Wunder noch einige Zeit erhalten oder setzt sich in neuer Pracht fort. Bis dahin werden Ausflüge mit kalter Nasenspitze und einem heißen Tee zuhause beendet. Denn nach den Schneeballschlachten mit perfektionistischen und pragmatischen Schneebällen oder Schneeklumpen ist eines klar. Nämlich, dass die Freude hinter den Albereien im kalten Weiß bis heute nicht ihren Charme verloren haben.
Bist du eher ein Sommer- oder Wintermensch? Lass es mich in den Kommentaren wissen!
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