Nimm dich nicht so ernst!

TL; DR. Nein! Doch! Ohh!

Es gibt hunderte Ratschläge, wie du in Situationen, in denen du verbal attackiert wirst, das beste für dich heraus holen kannst. Manche Ratschläge gehen in die Methode Feuer mit Feuer zu bekämpfen, defensiv zu bleiben oder Angriffe gezielt umzulenken. Viele dieser Methoden benötigen sehr viel Übung und werden insbesondere in ihren Anfängen häufig scheitern. Eine Kernkompetenz in dem aushandeln solcher Situation liegt beim eigenen Selbstbewusstsein.

Persönliche und professionelle Attacken sollten dir, selbst wenn sie eine wahre Grundlage besitzen, nichts ausmachen. Sie sollten ankommen, abprallen und zu Boden prasseln, sodass der Angreifer sie im Nachhinein aufkehren muss. Wie du zu einem stabileren und stahlharten Selbstbewusstsein gelangst, kann ich dir nicht verraten, da das ein derart individuelles Thema ist, dass kein Rat auf alle zutreffen könnte. Doch wie so häufig im Leben, gilt auch hier „Fake it till you make it“ oder zu Deutsch „Tu so, dann wirst du so“ oder gelange wiederum „durch Schein zum Sein.“ Es geht in erster Linie gar nicht darum, perfekt ausgestattet zu sein und das Arsenal an schlagfertigen Sprüchen immer parat zu haben, denn wenn du so wirkst als seist du Selbstbewusst, sind diversen Angriffen jede Haltung genommen. Nun fragst du dich sicherlich, was meine Wunderwaffe ist, aber keine Sorge, ich verrate sie dir!

Geh mit Selbstironie in die Offensive. Selbstironie ist die Kunst, deine eigenen Fehler, Mankos und etwaigen Unsicherheiten mit voller Ironie zu begegnen. Im Gegensatz zu einem Hauch Ironie, belächelst du deine Schwierigkeiten nicht nur, sondern stellst sie dir selbst gegenüber so ironisch dar, dass du förmlich darüber lachen musst. Kein Mensch ist perfekt und wenn du deinen Ungereimtheiten humorvoll begegnest, erfüllst du genau das, was dir dabei hilft in gesellschaftlichen Konflikten mit beschränkten Personen klarzukommen, nämlich dich nicht so ernst zu nehmen. Der Grund weshalb dir das in dieser Situation hilft liegt darin, dass du einen Angriff gar nicht mehr als Angriff klassizierst und dein Körper somit deutlich weniger unter Stress gerät, was dir wiederum dabei hilft klare Gedanken zu fassen und nicht instinktiv oder impulsiv auf idiotische Floskeln zu reagieren. Nun steht noch die Frage offen, wie du diesen Ansatz zu deinem Vorteil nutzt. Das ist einfacher, als du vielleicht denkst!

Wenn dich jemand oder eine Gruppe verbal angreift und einen wunden Punkt in deinem Selbstbewusstsein trifft, achte besonders darauf, dass deine Antwort überlegt ist. Ein guter Indikator für unüberlegte Antworten ist die Zeit, die du benötigst, um diese Antwort in deinem Kopf zu formulieren. Ist sie direkt da, ohne dass du darüber nachgedacht hast, kannst du davon ausgehen, dass es sich um eine impulsives, meist sehr lasches Kontra handelt. Der einfachste Weg, den Angriff zu entkräften, gehst du, wenn der Kern des Angriffs auf keinen Widerstand stößt. Im Klartext bedeutet das, dass du den Kern auf dich bezogen wiedergibst und somit eine unerwartete Situation für den Angreifer schaffst. Wir können hierfür ein kleines, sehr stupides Szenario bauen. Sollte jemand versuchen dich mit „Du bist dumm!“ zu beleidigen, solltest du dich zu aller erst gar nicht angegriffen oder provoziert fühlen. Du kannst schlichtweg antworten „ja, stimmt.“, selbst wenn du nicht diese Meinung teilst. Natürlich hast du im ersten Moment zugegeben, dass was auch immer dir an den Kopf geworfen wird, stimmt. Das ist selten ein guter Zustand, also folgt darauf der wichtige Schritt. Du nimmst das was dir am den Kopf geworfen wurde, überlegst dir eine absolut überspitzte Situation, die den Fokus auf den Kern legt und wirfst eine Ausformulierung genau dieser Situation zurück. In unserem Szenario könntest du erweiternd zurückgeben „ich bin so dumm, dass ich mir mein T-Shirt verkehrt herum anziehe!“ Tada, der verwirrte Angreifer muss sich wieder etwas neues überlegen nachdem du seinen Eingang mit so willkürlichen Phrasen relativiert hast. Das ist ein sehr konstruiertes und überhaupt nicht aussagekräftiges Beispiel, es sollte die Methodik jedoch hinreichend gut abbilden. Meistens ist nach ein paar ausgeholten verbalen Schlägen die Luft raus und du gehst als Sieger des Gefechts hervor und irgendwann entwickelst du durch die ganze Selbstironie potentiell auch ein solideres Selbstbewusstsein.

Ich benutze die Begriffe wie Schläge und Angreifer, da diese Sprechweise gut darstellt, wie ein derartiges Gefecht zwischen zwei Individuen ablaufen kann. Zusätzlich sehe ich dort Parallelen zu etwaigen Methoden im Kampfsport oder bei der Konfliktlösefähigkeit, also wundere dich nicht!

Was sind deine Geheimwaffen in unangenehmen Situationen? Schreib es mir in die Kommentare!

Song of the day

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Scratch card glory or waist low pleasure?
Black eyes, nose bleeds, don’t look back now
My white abode, do you remember?
I sweat, I acheSorry, you’re not
A winner with the air so cold and a mind so bitter
What have you got
To lose but false intentions and a life so pretentious?

Enter Shikari – Sorry You’re Not a Winner

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