Entscheidungsfrei

TL; DR. Ein zufriedenstellendes, entscheidungsfreies Leben kann es nicht geben.

Entscheidungen sind schwierig, Entscheiden macht müde und je nach Zeitdruck löst der Zwang zur Entscheidung Stress und Unbehagen aus. Dass Entscheiden schulbar ist und geschult werden sollte, wurde bereits in einem anderen Beitrag behandelt. Eine Alternative, die sich manchmal gewünscht wird, ist die Abschaffung einzelner Entscheidungen. Viele gesellschaftliche Abwägungen, werden dir bereits von gewählten Entscheidungsträgern abgenommen. Ob diese nun deine persönliche Interessen vertreten, sei Mal außer acht gelassen, denn du wirst immer Individuen haben, denen ein andere Art der Beantwortung einer Fragestellung mehr zusagt. Somit ergibt sich schonmal der Zusammenhang, dass es per se kein standpunktübergreifendes Richtig gibt. Insbesondere in politisch unmotivierten Kreisen wird dieser Zusammenhang oft verkannt und so kommen dort gerne Rufe nach einem guten Diktator.

Ein guter Diktator wäre jemand, der alle Spielräume der eigenen Persönlichkeitsentfaltung der eigenen Wertevorstellung offen lässt, jedoch in allen relevanten Szenarien die Führung übernimmt und die richtige Entscheidung trifft. Kurz gesagt, einen guten Diktator kann es nicht geben, denn der Raub der Vormundschaft in einer Sache lässt sich nicht ohne das Recht auf Raub in einer anderen Sache herstellen, zumal jedes Individuum die Vormundschaft in verschieden Bereichen als unterschiedlich wichtig bewertet.

Willst du dir trotzdem die Vormundschaft nehmen lassen, gibt es hinreichend viele Staaten, die dir diese Erfahrung ermöglichen! Am Ende bleibt jedoch festzuhalten, dass ein zufriedenes, entscheidungsfreies Leben eine sehr merkwürdige Utopie einzelner darstellt. Daher verbleibe ich bei der Aussage, dass Entscheidungen von früh an geschult werden sollten, da wir sowieso nicht ohne sie auskommen werden.

Wünscht du dir ein entscheidungsfreies Leben? Falls ja, wieso?