Marie Kondo wäre enttäuscht von mir

TL; DR. Ordnung ist Definitionssache.

Ordnung ist das A und O. Ordnung ist zeitgleich Definitionssache und kann relativ gesehen werden. Zum einen kannst du Ordnung als etwas festlegen, dass dir dabei hilft, deine Problemstellungen schneller zu lösen, zum anderen kann Ordnung bedeuten, dass alles einen dedizierten Platz hat und gruppiert den Anschein der Ordentlichkeit wahrt. Das lässt sich exemplarisch an einem Stift darstellen. Es gibt bestimmt häufiger den Moment in dem du einen Stift zur Hand haben möchtest. Sei es aus dem pragmatischen Grund einen Gedanken oder eine Anschauung schnell niederzuschreiben oder um etwas in der Hand zu haben, womit du eine Art Nervosität kanalisieren kannst. Nehmen wir nun an, dass du an irgendeinem Platz in deiner Wohnung sitzt und etwas aufschreiben willst. Wenn du einen Bereich hast, in dem du Schreibwaren sammelst, so gehst du dorthin, nimmst dir einen Stift heraus, bewegst dich zurück zu deinem Platz und schreibst deine Gedanken auf. Je nachdem ob du zusätzlich das Papier benötigst, dies aber unter Druckerbedarf beim technischen Zubehör lagerst, kann der Weg von Ort zu Ort langwierig sein und der Gedanke verblassen. In einer nach außen chaotisch wirkenden Unordnung kannst du zum Beispiel an diversen Plätzen einen Stift platzieren. Sobald der Bedarf erscheint, wählst du den kürzesten Weg und kannst im Optimalfall ohne merkbare Verzögerung deine Gedankenwelt auf Papier bringen.

Chaos besitzt eine mysteriöse Schönheit, die faszinierend und willkürlich zugleich ist. So kannst du je nach Definition von Ordnung jeglichem Chaos kritisch gegenüberstehen, da es deinem Drang zur Ordentlichkeit entgegenwirkt, oder du akzeptierst, dass ein chaotischer Anschein ebenfalls einem System unterliegen kann, welches du im ersten Augenblick oder nach einiger Bedenkzeit nicht erfassen kannst. Letztendlich bevorzuge ich persönlich die Ausrede der chaotischen Ordnung für das anscheinende Chaos, welches stellenweise vorherrscht. Falls du eine Folge der Netflix-Serie Marie Kondo gesehen hast, kennst du vermutlich einen Ansatz um Ordnung zu schaffen. Falls du die Serie nicht kennst, lässt sie sich in ein paar Sätzen zusammenfassen. Marie Kondo kommt zu Leuten ins Haus, dessen Überkonsum die Stauräume und Flächen aus allen Nähten platzen lässt. Nach einer ersten Entrümpelung mit dem gewissen esoterischen Touch wird die Haben-Seite weit reduziert bis der verfügbare Platz verwendet werden kann. Der Schlüsselpunkt jeder Folge kommt, wenn aus dem Nichts eine Unmenge an Boxen hereingebracht wird, um das Inventar strukturiert abzulegen bis alles den optisch ansprechenden Schein von Sauberkeit erhält. Der größte Mehrwert hierbei liegt nicht darin, dass alles fein säuberlich in Boxen gepackt wird, sondern, dass die Erinnerungen aufgefrischt werden, was sich im Inventar befindet und wo es für die nachgelagerte Lagerung verstaut wurde. Einiges Wegzuwerfen hilft ebenfalls die Register zu säubern. Dinge, die du nicht häufig benutzt, können auf dem Dachboden verstaut werden, frequentierte Objekte sollten jedoch in Griffweite bleiben. Welche Objekte eben diese Eigenschaft besitzen muss regelmäßig evaluiert werden. Schließlich willst du nicht alle zwei Stunden auf den Dachboden gehen, um ein und dieselbe Sache zu holen und zurückzubringen. Hier liefert ein chaotisches System Vorteile. Da in einem Bereichspezifischen Ordnungsplan der Versuch unternommen wird, mehr oder weniger disjunkte Plätze zu schaffen, bist du auf eben jenen Ordnungsplan angewiesen. Eine Akzeptanz des Chaos erlaubt es dir, aus dieser starren Struktur auszutreten und den vollen Nutzen chaotischer Ordnungssysteme auszunutzen.

Der Nutzen von chaotischen Systemen hat sich in diversen technologischen Bereichen bereits bewährt. Auch die Logistik profitiert von dem bunten Wust, der mit chaotischer Ordnung einhergeht und sorgt somit für effizientere Zielerreichung. Die Ausformulierung dieser Probleme lagere ich wie so häufig auf einen zukünftigen Artikel aus!

Hältst du Ordnung oder herrscht bei dir Chaos? Schreib es mir in die Kommentare!

Song of the day

Favorite part

If she don’t love me
What can I do?
Just put on my best pair of shoes
Because, oh! I’m me
Because, oh! I’m me
Because, oh! I’m me

The Avalanches – Because I’m Me

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