TL; DR. Versuche dich auf neue kulinarische Erfahrungen einzulassen und sie nicht vorab mit positiven Erinnerungen nicht vergleichbarer Lebensmittel in ein schlechteres Licht zu rücken.
Die alkoholische Getränkekultur für die verschiedenen Gebiete in Deutschland lassen sich in die Gruppen Bier, Wein und Schnaps aufteilen. Hierbei ist Bier am weitesten verbreitet. Hierbei werden Orte, die sowohl für ihre Bier- als auch Schnapskultur in die Bierkategorie gezählt. In vielen Dörfern wo Schützenvereine, Faschingsvereine oder andere Vereine im generellen gesellschaftlichen Zusammenkommen wird die Getränkekultur bereits in frühen Jahren aktiv gelebt. Hierbei wird der eigene Geschmack auf das heimische Getränk trainiert und somit ergibt sich eine Vorliebe der heimischen Sorten. Nun geht mit einem nationalen Tourismus auch die Probierfreudigkeit jedes einzelnen einher. Bei gleicher Prozedur sind die Geschmäcker sehr ähnlich. So kann alleine am Geschmack und der Beschaffenheit der Kohlensäure erkannt werden ob es sich um ein Pils, ein Weizen, ein Altbier oder ein Kölsch handelt.
Als jemand, der aus einer Pils Gegend mit dem fulminanten Herforder Pils kommt und seine Studienzeit im Rheinland verbracht hat, ist mir insbesondere aufgefallen, dass sich der Vergleich zwischen verschiedenen Sorten nicht lohnt. Du kannst einen Apfel und eine Birne zwar in gewisser Weise vergleichen, da beides Früchte sind, jedoch wirst du eine gute Birne nicht von einer schlechten unterscheiden können, wenn du in deinem Leben ausschließlich Äpfel gegessen hast. Dennoch ist ein Vergleich das erste, das wir instinktiv tun, denn der Wunsch bekannte Muster zu erkennen liegt dem Gehirn besonders nahe. Dasselbe geschieht beim Bier. Schließlich ist Bier gleich Bier, oder? Diverse Feinschmecker werden dir dort widersprechen und verschiedene Noten und Stärken lassen sich nicht leugnen. Nichtsdestotrotz passierte beim ersten Kölsch genau das. Es schmeckte lediglich wie ein verwässertes Pils Bier. Da das favorisierte Pils im Rheinland Bitburger ist, war es keine langfristige Option bei Pils zu bleiben. Als die Mentalität das verwässerte Pils nicht mehr als solches betrachtet hat, sondern als eigenständiges Bier wurden Nuancen deutlicher und die positiven Aspekte kamen nach und nach zum Vorschein. Der direkte Vergleich hat dem Erlebnis eher geschadet und sobald du dich darauf eingelassen hast, lässt sich die volle Blüte der neuen kulinarischen Welt genießen.
Selbiges Phänomen tritt auf, wenn Fleischalternativen sowohl in der Werbung als auch in der Erwartungshaltung als nicht verwechselbare Imitate betitelt werden. Das ist meistens nicht der Fall und eine solch übertriebene Voreingenommenheit wird mindestens dafür sorgen, dass die Enttäuschen größer sein wird. Auch hier ist es von Vorteil sich auf das neue Produkt einzulassen. Selbst wenn es kein perfektes Imitat ist, wirst du zufriedener sein, wenn du nicht erwartest, dass es einem erinnertem Geschmack ähnelt. Versuche dich auf neue kulinarische Gegebenheiten einzulassen, um das Maximum aus dem Getränk oder der Speise herauszuholen.
Was ist dein Lieblingsbier? Schreib es mir in die Kommentare!
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Lächerlich! Ich becher mich weg!
Seeed – Ding