Ach du dickes Ei!

TL; DR. Tiramisu und Aioli beinhalten rohe Eier. Allgemein kann es lehrreich und interessant werden, favorisierte Gerichte von den Zutaten an nach zu kochen, um ein besseres Verständnis zu erlangen.

Wenn du dich sehr für das Zubereiten von Gerichten interessierst, stellst du nach und nach fest, wie einfach nachgemacht viele deiner Lieblingsgerichte sind. Dir Einfachheit liegt hierbei nicht unbedingt in der Handfertigkeit der Zubereitung, sondern in den Zutaten! Mich persönlich hat es bereits fasziniert, dass Sauerteig lediglich mit Wasser und Mehl entstehen kann, mein Lieblingsdip aus dem mittleren Osten nur die nativen Zutaten Aubergine, Zitrone und Knoblauch benötigt, Zuckerguss tatsächlich nur aus Puderzucker und Zitronensaft mit einem Schuss Wasser besteht oder Aioli nichts weiter ist als Rapsöl, Knoblauch und Ei ist. Genau, der knoblauchige Dip beinhaltet rohe Eier! Im Gegenzug zur Sauce Hollandaise wo auf das Ei noch geschmolzene Butter entsprechende Hitze mitbringt oder der berühmten Spaghetti Carbonara, der am Ende ein Ei beigefügt wird, bleibt bei einer Reihe von Gerichten die Erhitzung des Eis aus. Bei vielen rohen Tierprodukten ist das Erhitzen aufgrund der Salmonellengefahr sehr empfehlenswert, insbesondere wenn die Lieferkette nicht transparent oder vertrauenswürdig ist. Neben einigen Soßen findet sich ein rohes Ei ebenfalls in Desserts. Allen voran in den Favoriten, in denen ich es am wenigsten erwartet hätte, wäre hierbei das Tiramisu.

Es ist faszinierend wie viel Wissen in der Küche sehr schnell zu konsumieren ist, jedoch das Bedürfnis nach Zeitersparnis eben jenes Verständnis von Simplizität des Weges von Zutaten zum endgültigen Produkt verschwimmen lässt. Maßgeblich kannst du diesem Effekt sehr effizient entgegenwirken indem du diverse Gerichte, die dir deine Großeltern oder deine Eltern zubereitet oder deine Lieblingsrestaurants, die dir zwischen allen Urlaubserlebnissen die lokalen Spezialitäten serviert haben, nachkochst. Hierbei kannst du immer vom allerersten Grundstein lostrotten. Bei den meisten Annäherungen gelingt das Ganze bereits beim ersten Versuch und dieser genügt, um beispielsweise Konzepte hinter einer Beilage, Soße oder Hauptspeise zu verinnerlichen, um schlussendlich selbst kreativ zu werden. Am Ende bist du in jedem Fall schlauer und entwickelst eine fundamentalere Beziehung zu Beschaffung und Verwertung von Lebensmitteln.

Welches Gericht hat dich mit seinen Zutaten überrascht? Schreib es mir in die Kommentare!