Destruktive Beschäftigungstherapie

TL; DR. Die unfreundlichen Hasskommentare scheinen ihren Ursprung in einer zu geringen Auslastung ihrer Autoren zu haben.

Wenn wir die Bots und finanzierten Trolls außen vor lassen, so ergeben sich dennoch eine gigantische Menge an Personen, die sich schlicht die Zeit nehmen, einen emotional aufgeladenen Kommentar abzugeben, auf ebenfalls emotional aufgeladenen Antworten zu reagieren und wiederum seine eigene potentiell verfehlte Wortwahl bis ins tiefste Mark zu verteidigen. Der Stolz, der plötzlich im Internet mitschwingt und eine Rechtfertigung für jedes wirre Erzeugnis einfordert, sorgt in seiner eigenen kruden Art für einen ausgeprägten Verteidigungsreflex. Doch Kommentarspalten sind kein Kampf sowie Debatten nicht um Leben und Tod gehen. Es geht um einen aktiven Austausch und der Erweiterung und Überprüfung des eigenen Meinungsspektrums.

Alle destruktiven und negativen Ausbrüche sind nicht nur eine Zerreißprobe für die stärksten aller Nerven, sondern verbrauchen die Ressource, von der wir am wenigsten haben, nämlich die Zeit. Worte ohne Inhalt sind normalerweise Aufgabe dieses Blogs, aber ich meide eine aktive Beteiligung in den Kommentarspalten dieser toxischen Umgebungen, da sie für die investierte Zeit einen vernachlässigbaren Ertrag liefern. Schließlich hat das Pflegen der Hobbys und die Arbeit Vorrang. Hierbei stellt sich mir die Frage, wo die Personen die ganze Zeit hernehmen, um Hass, Unwahrheiten und ihre absurden Theorien zu verbreiten. Hier kann ich nur zu dem Schluss kommen, dass sie keine Hobbys außerhalb der Formulierung giftiger Kommentare haben, ihren Job nicht ernst nehmen oder Probleme haben, die sie nicht zu artikulieren wissen und somit die Schuld bei irgendjemandem Suchen, den sie nicht kennen. Davon gibt es in den Kommentarspalten viele. Für alle diese Probleme gäbe es eine Lösung: Beschäftigung! Am besten können diese Personen ihre überschüssige Zeit und Energie in ehrenamtliche, soziale Arbeit stecken und die Internetwelt mit ihren niederen Ausuferungen der Langeweile in Frieden lassen. So könntest du anstelle eines freiwilligen sozialen Jahres eine verpflichtende soziale Beteiligung fordern.

Wo siehst du die Schuld bei den Hasskommentatoren im Netz? Schreib mir deine Vermutung in die Kommentare!