Die Freiheit sich ausbeuten zu lassen

TL; DR. Wer die Freiheit, ausgebeutet zu werden, schützt, der stützt die Ausbeutung des gutmütigen Menschen.

Das soziale Zusammenleben ist essentiell, um im Leben voran zu schreiten und daher sind wir freundlich, gehen Kompromisse ein und erledigen Arbeit, für die wir keinerlei materielle Zuwendung erhalten, sie jedoch zur Stabilität der gemeinsamen Gruppe beiträgt. Das Alles passiert aus dem zumeist unterbewussten Eigennutzgedanken eben jenen Aufwand in der einen oder anderen Form zurück zu erhalten. Wenn du beim Ausgehen die Rechnung übernimmst, falls ein Freund das nötige Kleingeld nicht parat hat, so erwartest du im Umkehrschluss, dass er das selbe für dich tun würde, sofern du in der gleichen Situation steckst. Wird das nicht getan, so wirst du das nächste Mal vermeintlich nicht so großzügig sein und so wird dem gemeinsamen Frieden eine kleiner Hürde bereitet. Das Konzept dahinter lässt sich auf die Weisheit zurückführen, dass du die Leute um dich herum so behandeln sollst, wie du selbst behandelt werden möchtest. Ökonomisch betrachtet erwartest du für einen erbrachten Aufwand eine ebenso hohe Vergütung in angemessener Form zu erhalten.

Mit einer krankhaften Fixierung auf eine ideologische Konstruktion nimmt der Neoliberalismus vollkommen transparent diese Erwartungshaltung vom Geben und Nehmen und nutzt sie aus. Dass dieses Konzept in so gut wie allen Systemen ausgenutzt wird, sei dahingestellt, da es hier darum gehen soll, dass Freiheit im Handeln von Entitäten nicht zur Freiheit für alle führt, sondern im Gegenteil die eigenen Regeln für den Großteil Unterbunden werden. Daher sind Ideologien, die bereits mit einer Einschränkung der Freiheit werben, keine Option für diese Betrachtung, denn dass Freiheitseinschränkungen zu weiteren Freiheitseinschränkungen führen können, sollte nichts Neues für dich sein und falls doch, bietet die DDR eine Liste an Beispielen wie Zensur und die Pflicht zur Arbeit. In einer Gesellschaft in der niemand die Pflicht zur Arbeit hat, sondern Anreize geschaffen werden, um Individuen zur Arbeit zur bewegen, darf sich jeder aktiv gegen eine entgeltliche Beschäftigung entscheiden. Meistens lohnt sich das jedoch nicht und geht für viele Freigeister und Personen gegen ihren anerkannten Willen, denn auch sie wollen einen Mehrwert bringen, um letztendlich gleichbedeutende Erwiderung zu erfahren. Nun kommt mit Persönlichkeitsmerkmalen wie Gier, Empathielosigkeit oder einer Entfernung zur Menschlichkeit das Problem, dass sich eben diese Gutmütigkeit und das Vertrauen dutzender Arbeitskräfte durch Manipulation ausnutzen lassen.

Manipulation funktioniert besonders gut, wenn du die zu manipulierende Person davon überzeugst, dass die Handlung ihre eigene Idee war. Plötzlich wird ein Lifestyle rund um Burnout, fehlendes Sozialleben und eine verkorkste Loyalität zu Wirtschaftsunternehmen so beworben, dass es plötzlich attraktiv scheint, sich selbstlos vollumfänglich hinzugeben und Strukturen zu fördern, die mehr von dir profitieren, als du von ihnen. Jedoch steht dir genau das frei! Das Tückische bei Manipulation ist die mangelnde bewusste Wahrnehmung und Kontrollfähigkeit, die damit einhergeht. Wenn die Freiheit zur Manipulation gegeben ist, ist gleichzeitig die Einschränkungen der willentlichen Entscheidung eine potentielle Folge dessen. Eine etwas negativere Art dich in eine bestimmt Richtung zu zwingen, kann durch existenzielle Ängste geschaffen werden. Mangelnde soziale Sicherheit ist ein gängiges Beispiel, um niedere Ziele zu forcieren. Der einzige Weg beide Arten zu vermeiden ist die Regulierung der Bereiche, die diese Persönlichkeitsstränge verstärken und ihnen eine Plattform geben, denn nur durch dieser Art von Einschränkung von Entitäten und dem Einzelnen nützenden Verhaltensweisen ist die Freiheit für alle Teilnehmer gewährleistet. Diese Beziehung lässt sich insbesondere in den Wirtschaftssystemen, der freien westlichen Welt beobachten und sie bewegt sich in die richtige Richtung.

Wie frei fühlst du dich? Lass es mich wissen!

Song of the day

Favorite part

I’m going to Wichita
Far from this opera forevermore
I’m gonna work the straw
Make the sweat drip out of every pore

Scott Bradlee’s Postmodern Jukebox – Seven Nation Army

Leave a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *