Erstmal eine Runde zocken

TL; DR. Zocken kann eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung sein, wenn sie in Maßen stattfindet.

Freizeit ist absolut wertvoll. Sie ist so wertvoll, dass wir dazu tendieren, sie mit Aktivitäten zu füllen, die uns erfüllen und unabhängig von ihrer körperlichen Anstrengung ausgeübt werden können. Hierbei kann die Freizeitgestaltung diverse Züge annehmen. Du kannst sie mit sportlichen Aktivitäten füllen, dein Wissen mit Büchern ausbauen, dich von Büchern oder diversen Mediatheken unterhalten lassen, einen Blog mit banalen Inhalten füllen oder dich auf einer Voice over IP Plattform mit Freunden auf der ganzen Welt zusammenfinden und eine Runde zocken. Dabei geht mit dem Fokus auf das eigentliche Spiel die soziale Komponente, ausbauende Kommunikationsfähigkeiten und die gewisse Menge Adrenalin einher. Dass das Spielen von Videospielen lange einen schlechten Ruf hatte und immer wieder mit längst widerlegten Stigmas zu kämpfen hat, ist nichts neues. Doch die breite an Möglichkeiten der Spielformen sorgt dafür, dass selbst die schärfsten Kritiker sich mit etwas abfinden könnten, wenn sie nur wollten.

Die Berechtigung des Zockens im Vergleich zu anderen Freizeitaktivitäten ist kaum von der Hand zu weisen. Schließlich investierst du damit deine Zeit häufig in soziale Kontaktpflege und dem Ausbau der motorischen Fähigkeiten und verschiedener Erinnerungsstränge. So erinnere ich mich gut daran, dass mein erster aktiver Berührungspunkt mit der englischen Sprache in einem Videospiel war. Zudem habe ich dort gleichzeitig wieder das Interesse wiederentdeckt, das kyrillische Alphabet zu lernen. Vielseitige Communitys von Arbeitern, Schülern, Studenten und sonstigen Berufsgruppen waren stets vertreten und die Gemeinsamkeit schuf entsprechend ein Klima in dem du dich gerne bewegt hast und mit dieser direkter Erfahrung entsprechende Kompetenzen ausgebaut hast. Neben den Kompetenzen, die aktiv durch ein oder mehrere Spiele ausgebaut wurden, liegen ebenso entdeckte Interessen in verschiedene Teile, die hinter den Kulissen passieren. Wie weit du hinter die Kulissen schaust, ist natürlich dir überlassen, aber es schien mir fern nicht nachzuvollziehen, wie die Basis des genutzten Mediums eben jene Prozesse erzeugen kann.

Als jemand, der viel Zeit seiner Jugend mit Videospielen verbracht hat und hin und wieder die Grafikkarte seines fünf Jahre alten Gaming-PCs in die Knie zwingt, bin ich sehr wahrscheinlich voreingenommen. Doch selbst mit einem nüchternen Blick auf die Vergangenheit sehe ich den ungeheuren Mehrwert, der durch diese Freizeitbeschäftigung erzeugt wurde. Mit den neuen Möglichkeiten der Immersion mit virtuellen Welten freue ich mich schon auf die Entwicklungen der zukünftigen Spieleindustrie. Bis dahin verlasse ich mich aber noch auf lang erprobte Welten.

Spielst du und wenn ja, was? Schreib mir deinen aktuellen Spieletitel in die Kommentare!

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Gestern Abend auf dust2
Nix getroffen aber elegant verreckt dabei

Jan Hegenberg – Cheater an die Wand 2006

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