TL; DR. Das Autoplay wird in die Geschichte eingehen!
Als Kind der neunziger Jahre kann ich mir einiges anhören. Die Kinder ab meinem Jahrgang gehören zur iGen, also der Generation die in den relevanten Jahren bereits mit dem Internet aufgewachsen ist. Wir haben einiges erlebt. Der Walk- oder Discman von den großen Geschwistern, ICQ, Monsterbälle und weitere Eigentümlichkeiten bei derer Erwähnung die entsprechend angesprochenen Personen anfangen zu schmunzeln. Alle Personen, die in irgendeiner Art und Weise mit dem Internet interagieren, kannst du eine Gemeinsamkeit aller Plattformen feststellen, nämlich das Autoplay. Die automatische Wiedergabe noch eines Films, noch eines Podcasts oder noch eines Videos hält dich im Bann.
Du schaltest ein Video ein und lässt dich vom Algorithmus berieseln. Dabei machst du es dir auf dem Sofa gemütlich und nickst von Zeit zu Zeit ein. Irgendwann wird dir langweilig und du fängst mit was anderem an. Im Hintergrund läuft noch immer die Schleife. Sei es die 23. Wiederholung derselben Archer Folge oder irgendein Interview mit irgendwelchen Berichterstattern. Letztens lief eine Nato Pressenkonferenz im Hintergrund bis plötzlich die Frage aufkam, wer denn den dritten Weltkrieg beginnen würde. Da wirst du plötzlich hellhörig, als gibt es mindestens einen Teil in deinem Kopf, der diese Hintergrundgeräusche auf Triggeerwörter untersucht. Diese Art Grundrauschen schein abhängig zu machen, denn wenn du stets mit einer Serie oder einem Film einschläfst, dann scheint es ungewöhnlich schwierig zu sein, schlafen zu gehen, ohne diese Hintergrundgeräusche im Ohr zu haben. Dabei ist die Schlafqualität mit eingeschalteten Displays und Aufmerksamkeit darauf eindeutig schlechter.
Der Mehrkonsum, der alleine durch die Autoplay-Funktion in den verschiedenen Apps erzeugt wird, ist unfassbar unpraktisch für dich!
Gehst du mit laufendem Fernseher ins Bett? Lass es mich wissen!
Song of the day
Favorite part
The dreams in which I’m dying
Are the best I’ve ever had
Michael Andrews – Mad World