TL; DR. Repetition legitimizes.
Nach dem Besuch meiner ersten englischen Hochzeit in einer winzigen Kapelle in einem Ort mit zweistelliger Population bei Petworth, West Sussex ist mir aufgefallen, dass die Hochzeitsglocken versuchen ein traumhaft idyllisches Lied zu spielen. Nun sind Kirchenglocken etwas unpraktisch um perfekte Melodien abzuspielen, insbesondere wenn sie noch per Seil von einem Bediensteten der Kirche geläutet wird. Eine analoge Anlage bringt einen besonderen Charme in die Kapelle, dessen Zugang durch den hiesigen Friedhof der Heiligen führt. Es war schrill, es folgte im ersten Eindruck keinem harmonischen Takt und allgemein übertönte die Glocke das wunderbare Orgelspiel nachdem das Brautpaar aus der Kirche schritt. Mit dem Rosengang und den obligatorischen Besucherfotos verbrachten wir noch einige Zeit in deutlicher Schallreichweite der Glocke.
Meine natürliche Reaktion bei wiederkehrenden Lärm ist es, eine Melodie zu finden. Dinge klingen manchmal schief – einer der Favoriten auf meiner Gitarre. Wie bei diversen Liedern im Jazz Bereich gilt auch bei Kirchenglocken: „Repetition legitimizes“ und so klangen die Hochzeitsglocken nach ein paar Minuten wie ein bezauberndes Stück, dass in seiner Einzigartigkeit des gesamten Rahmens die ideale, musikalische Untermalung bildet.
Warst du schon in der Situation wo du aus Lärm eine Melodie rausgehört hast? Schreib mir deinen Moment in die Kommentare!
Song of the day
Favorite part
And when we fall we will fall together
No one will catch us so we’ll catch ourselves
And where we roam we will roam forever
No one will understand what we meant
Tho Kay – Somewhere in the between