TL; DR. Wenn Realismus nur ein Punkt zwischen Optimismus und Pessimismus darstellt, solltest du stets einen Hang zum Optimismus wählen.
Ob du abergläubig bist, oder dir dieser ganze Stuss wie eine Maskerade der Blödsinnigkeit vorkommt ist keine Voraussetzung für dieses Thema! Denn wenn du sagst, was du willst, passiert es im gleichen Atemzug auch, dass du mitteilst, was du nicht willst. Nun solltest du beide Szenarien stets beim Namen nennen, um sie dir und deinen Mitstreitern vor Augen zu führen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen, die pessimistischen Fälle auszuschließen. Dabei können das monetäre Schranken sein, personelle Umstrukturierungen oder ein simpler Kodex, den du festschreibst, um etwaige Ausuferungen zu unterbinden. Das alles setzt jedoch ein überaus großes Maß an Rationalität voraus und so sehr du dich anstrengst, ist der irrationale Teil in deinem Kopf immer noch präsent und äußert sich meistens in seiner reinsten Form, der Angst. Angst ist hierbei nur ein Beispiel eines irrationalen, aber menschlichen Instinkts, doch da wir schließlich Menschen sind, solltest du damit rechnen, von diesem Dorn gestochen zu werden. Hierbei musst du dich keineswegs darum sorgen, alleine davon betroffen zu sein. Nichtsdestotrotz liegt es in deiner Verantwortung dir selbst gegenüber, nicht in die implizierte Abwärtsspirale zu kommen und falls es dafür zu spät ist, im richtigen Moment auszusteigen.
Hierbei kommt ein Konzept zum Tragen, welches du als selbst erfüllende Prophezeiung bezeichnen kannst. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als die irrationale Überstimulation eines pessimistisch betrachteten Ausgangs an einer Gabelung in einer spezifischen Situation. Insbesondere als maßgeblich Verantwortlicher deiner eigenen Projekte, gehst du ständig Risikoabschätzungen ein und bürgst dir sowohl bewusst als auch unbewusst immer mehr Verantwortung auf, bis deine deine kognitiven Fähigkeiten über eine gewisse Grenze strapaziert wurden und dir instinktiv Ängste in Form von Sorgen in Erscheinung treten. Da die Rolle des Verantwortlichen meistens etwas Gewachsenes ist und du in der Regel nicht von null auf hundert in diese Position gestürzt wirst, hast du wohlmöglich bereits erste Erfahrungen damit gemacht und konntest nach und nach die Fähigkeit trainieren, diese Sorgen ohne große Mühen aus dem Weg zu räumen und weiterhin deinen Aufgaben nachzugehen. Die Sprünge in der Verantwortlichkeit müssen aber keineswegs linear, also gleichmäßig steigend sein, denn sobald du auf ein großes Gesamtziel hinarbeitest, können etwaige Folgeziele ein Vielfaches an Verantwortung mit sich bringen und dich somit in eine ungewohnte Situation stürzen, wo du nicht mehr die gewohnte Anzahl an Sorgen abtun musst, sondern plötzlich schiere Mengen zu bewältigen hast. An sich ist das nicht dramatisch, denn wenn du in der Lage bist einzelne dieser Kontrahenten aus dem Weg zu schaffen und die ersten Anstiege in ihrer Anzahl ebenfalls wegfegen konntest, so ist die Fähigkeit dich darum zu kümmern definitiv vorhanden. Du darfst dich den irrationalen Widersachern nur nicht hingeben.
Menschlich sein bedeutet leider in manchen Fällen auch, schwach zu sein. In einem iterativen Verfahren zwischen rationalen Argumenten und emotionale Abwägung, sollte die Rationalität stets die Oberhand behalten, zumindest wenn du weiterhin das Ziel verfolgst, deinen vorhandenen Verantwortlichkeiten nachzugehen und etwaige Sorgen zu beseitigen hast. Nun spielt neben der Methodik zur Herabsetzung deiner Irrationalitäten ebenfalls die Gesamtstimmung und der Ernst eine große Rolle. Sorgen und Ängste sind schwieriger zu bekämpfen, wenn du nicht daran glaubst, dass du sie bezwingen kannst. Dieser Glaube ist umso instabiler, je häufiger du deine Sorgen en Detail formalisierst und aussprichst. Denn dann wird aus einem irrationalen Hirngespinst plötzlich etwas reales, welches dir die Energie raubt, eben jene Sorge aus dem Weg zu schaffen. Das kann ein derartiges Maß annehmen, dass du dich letztendlich nicht mehr dagegen wehren kannst und die Sorge sich realisiert, weil du nicht die Kraft aufbringen konntest, sie erfolgreich zu bekämpfen. Das wäre dann eine selbst erfüllende Prophezeiung. Es gibt ein gesundes Mittelmaß, welches du in diesem Fall wählen solltest, denn es ist keine Option, alle Ängste und Sorgen unbehandelt liegen zu lassen, sodass sie dich zu einem späteren Zeitpunkt überrumpeln. Ein einfacher Trick eben jene Irrationalitäten herabzusetzen ist es sie im gesunden Maß ins Lächerliche zu ziehen. Positiv denken und optimistisch durch das Leben gehen ist hierbei eine simplifizierte Empfehlung.
Hattest du eine selbst erfüllende Prophezeiung bei der du in der Retrospektive sagen würdest, dass sie nicht eingetreten wäre, wenn du sie nicht andauernd wiederholt und ausformuliert hättest? Schreib mir deine Geschichte in die Kommentare!
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It’s a revolution, I suppose
We’ll paint it red to fit right in
Imagine Dragons – Radioactive