Solidarität ist keine Einbahnstraße

Solidarität war vor der Corona Pandemie eine Selbstverständlichkeit in der Gesellschaft. Zumindest die wahrgenommene Solidarität. Es war selbstverständlich in die Sozial- und Krankenkassen einzuzahlen und es stand jedem, der das Glück hatte, in einem wohlhabenden Sozialstaat geboren worden zu sein, diesen bei einer Abneigung gegen das System zu verlassen, sogleich doch die meisten mit anpacken. Kleinere Diskrepanzen kann jeder auf kommunaler Ebene politisch mitgestalten, sofern der Wille vorhanden ist. Seit Beginn der Corona Pandemie und der damit einhergehenden Welle von Falschmeldungen und publiker Missgunst gegenüber Vorschriften und wissenschaftlichem Konsens ist die Überheblichkeit, die individuell an den Tag gelegt wird, nicht zu verkennen. Jeder weiß Es besser, aber niemand weiß was Es überhaupt bedeuten soll. Du und ich bilden vermeintlich keine Ausnahme.

Ein generelles Merkmal solcher Umstände sind die Einführung von Kampfbegriffen und kurzen Floskeln, die in ihrer Knappheit eine Banalität ausstrahlen, die sie beim genaueren Hinblick nicht aufrecht erhalten können, dabei werden sie inflationär und in ihrer Häufigkeit antiproportional zum Bildungsstand verwendet. Der Begriff der Solidarität ist hierbei keineswegs verschont geblieben. Plötzlich ist die Solidarität ein Argument beider Seiten. Zum einen wurde die Wartezeit bis zur ordentlichen Zulassung und breiten Verfügbarkeit eines Impfstoffs durch berechtigte Einschnitte in die Grundrechte versehen, da der Solidaritätsgedanke in einer Gemeinschaft, die aufeinander acht gibt, eben dieses Verhalten erfordert hat. Zum anderen wurde dieser Akt der Solidarität, welcher sich maßgeblich in Mäßigung und Zurückhaltung äußerte, als Bürde deklariert und unter dem Deckmantel der Solidarität instrumentalisiert. Hier spielt es keine Rolle ob der Verfechter dieses Trugschlusses sich in Mäßigung übte oder bereits vorab keine Solidarität zeigte. Laut du bedeutet Solidarität ein

unbedingtes Zusammenhalten mit jemandem aufgrund gleicher Anschauungen und Ziele.

Quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/Solidaritaet , Stand: 03.08.2021

Das erklärte Ziel war es, in einer ungewissen Lage nicht nur direkt gefährdete Menschen zu schützen, sondern das Gesundheitssystem so wenig zu überlasten, dass bei akuten Notfällen eine medizinische Versorgung gewährleistet ist. Der Schutz anderer steht somit als generelles Paradigma hinter der Handlung. Die Schwätzer, welche jetzt weitere Handlungen unter diesem Paradigma verurteilen und ihren egoistischen Grundgedanken nach außentragen, sich einen Paradigmenwechsel wünschen und zeitgleich etwas von Solidarität quatschen, können zur Zeit nicht mehr belehrt werden und sollten keinen Einfluss auf die Handlung haben, zumindest keinen Einfluss außerhalb ihres demokratischen Rechts der Wahl. Denn letztendlich mag es vielleicht Solidarität, die sie dort verspüren, jedoch nicht mit der Gruppe, die der Position der demokratisch mehrheitlichen Bevölkerung angelehnt ist.

Wie legst du Solidarität in diesem Fall aus? Schreib es mir in die Kommentare!

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