Strategiezug Glück

TL; DR. Auf Glück zu setzen ist keine Strategie und sollte auch nie als solche bezeichnet werden.

Es liegt in der Natur des Menschen, dass du irgendwelche Ziele verfolgst. Ohne Ziele scheint es mir ein Graus, die Umstände, die das Leben so mit sich bringt, zu bezwingen. Ziele können hierbei verschieden groß und ausformuliert sein. Der Ehrgeiz ist bei jedem individuell ausgeprägt, also sind diverse Unterschiede selbstverständlich und sollten keineswegs zur Beeinträchtigung der eigenen Zielerreichung oder anderweitig zu Demotivation führen. Alles in allem kann die Fülle von Bestrebungen für ein aufregendes Auf und Ab sorgen, da bei Weitem nicht alle Eventualitäten und Ausgänge, die mit den eigenen Entscheidungen einher gehen, bekannt sind, Somit ist in jeder Handlung ein gewisses Risiko enthalten und häufig sind Handlungen mit hohem Risikopotential jene, die ein besseres Ergebnis hervorrufen können, jedoch ebenfalls einen gravierenderen Schaden hinterlassen mögen.

In jeder Strategie wird ein Plan formuliert, die notwendigen Schritte zu durchlaufen, um ein etwaiges Gesamtziel zu erreichen. Je besser der Plan ist, desto präziser sind die verschiedenen Ausprägungen der Stufen ausgemalt und du wirst dir bewusst, welche Phasen des Ablaufs wie geschmiert laufen wird und welche nicht gerade deterministisch veranlagt sind. Damit nicht-deterministische Schritte kein überdimensionales, unbekanntes Risiko darzustellen, benötigst du ein gutes Verständnis von Wahrscheinlichkeiten, denn letztendlich handelt es sich hierbei um Ereignisse, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit genau so eintreten können, dass es dir am besten in den Kram passt, oder es läuft eben nicht nach deiner Erwartung und du bist ohne passende Vorbereitung aufgeschmissen. Nun ist nicht jeder Mensch ein ausgeklügelter Stratege und es ist viel zu leicht, auch ohne raffinierte Planungskünste durch das Leben zu kommen. Unter zur Hilfenahme unmoralischer Tricks kannst du dir jederzeit einen Alternativplan zurechtlegen, aber ob du diese Option auch immer wahrnehmen möchtest, ist eine andere Frage und tut hier nicht zu Sache. Im Optimalfall hast du ebenso sinnvolle Alternativpläne aufgestellt, wie es der Ursprungsplan ist. Je mehr Verantwortung deine Position abverlangt, desto eher kommst du in eine Situation in der jeder Schritt hochgradig volatil ausgehen kann. Du selbst wirst keineswegs in der Lage sein, alle erdenklichen Risiken zu bewerten und optimale Strategien festzulegen. Das ist jedoch auch nicht nötig. Meistens bist du in diesen Positionen qualifiziert beraten beziehungsweise besitzt du den Zugang zu mehreren Beratungsstellen, die dir jede noch so theoretische Frage wissenschaftlich beantworten und Risiken entsprechend quantifizieren können. Mit diversen Simulationen und fachlich begründeten Abwägungen sollte es dir insbesondere in einer Lage wie einer Pandemie möglich sein, wissenschaftlich basierte Strategien zu definieren.

Neben den optimalen Strategien kannst du jederzeit deinen persönlichen Touch in etwaige Realisierungen legen und somit auch fernab von jeder Optimalität selbstbewusst und risikobereit einen anderen Weg einschlagen und mit etwas Glück durch das hohe Risiko einen höheren Ertrag gewinnen. Es gibt Probleme bei denen es sich darüber streiten lässt, was das optimale Ziel und was die geeignete Strategie ist. Bei diesen Problemen befindest du dich selbst mit deiner charakteristischen Ausgestaltung nach wie vor in einem Gebiet, in dem das Ziel realisierbar bleibt, obwohl du möglicherweise sogar aus guten Gründen vom stringenten Pfad abweichst. Nun gibt es wiederum andere Problemen, wo das Ziel indiskutabel ist, die Konsequenzen absolut feststehen, doch du schlichtweg aus mangelnder Weitsicht eine eigene Version entwickelst, die nicht vereinbar mit jeglichen evidenzbasierten Vorschlägen ist. Du setzt damit gewissermaßen auf Glück. Bei hochgradig sensiblen Themen, die ein radikales Durchgreifen erfordern, kann jeder Fehltritt in einer Katastrophe enden, sofern du nicht ungeheures Glück hast. Hierbei stellt sich jedoch die Frage, ob es vertretbar ist, Glück aktiv in deine Strategie einzubauen. Glück beschreibt hierbei das Eintreten unwahrscheinlicher Ereignisse. Zum Beispiel kannst du es als Glück bezeichnen, so zeitnah nach eintreten der Pandemie bereits mehrere Impfstoffe zu haben, weil zu dem Zeitpunkt bereits an den Basistechnologien gearbeitet wurde, die aktuell die Vektorimpfstoffe ausmachen. Die Entwicklung der mRNA Impfstoffe war hierbei kalkulierbar, jedoch ist es kaum denkbar gewesen, dass so gute Ergebnisse damit erzielt werden können. Wer den Ansatz verfolgt, dass mit genug Hoffnung und Geld ein unwahrscheinliches Ereignis eintritt, muss mit seiner Naivität entweder stets gut gefahren sein oder handelt bewusst fahrlässig. Dabei sollte das Eintreten unwahrscheinlicher Ereignisse zwar minimal mit einbezogen werden, aber eine Strategie sollte sich ohne Glücksfall in eine positive Richtung entwickeln. Ich würde an dieser Stelle sogar behaupten, dass ein Plan, der auf pure Hoffnung eines Heilbringers in Forschung, Technik oder sozialem Verhalten beruht, nicht als Strategie bezeichnet werden sollte und somit auch untauglich ist, in komplexen Themen verwendet zu werden. Schließlich solltest du es besser wissen.

Hast du gute Erfahrungen mit Glück gehabt? Schreib mir deine Glücksstory in die Kommentare!

Song of the day

Favorite part

Styles, steelos
We bring many kilos
So you could pick yours from the various
Ambitious, nutritious, delicious, delirious or vicious
Just tell us, we deliver anything
From acappellas to propellers
Suckers get jealous but they’re soft like marshmallows
You know they can’t handle us like Debbie does Dallas
Yeah, we come scandalous so who the fuck is Alice
She from Buckingham Palace?

Yeah, straight from the top of my dome
As I rock, rock, rock, rock, rock the microphone

Bomfunk MC’s – Freestyler

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