TL; DR. Es gibt viele Wege Urlaub zu machen und jeder Weg hat seinen eigenen Charme! Finde deine Urlaubsform!
Mit häufenden positiven Meldungen bezüglich einer Impfstoffverfügbarkeit und dem schrittweise aufblitzenden Silberstreif am Horizont dieser verqueren Situation steigt ebenfalls das Planungsbedürfnis für einen schönen Urlaub. Zusammen mit der Überlegung etwas längeres und besonderes zu gestalten, stellt sich natürlich die übliche Frage welcher Urlaubstyp sich dafür am besten eignet. Bis ich volljährig war, waren alle meine Urlaube ausgedehnte Strandurlaube über zwei oder mehr Wochen. Häufig waren wir in Bungalows, haben überwiegend zuhause gekocht und die reifen Früchte der Südsee genossen. So war meine Leibspeise zu Mittag stets Wassermelone mit klassischen Weißbrot und abends wurden etwaige gefangene Fische zubereitet oder im Restaurant neben wurden Meeresfrüchte geknackt. Mit dem Start an der Uni habe ich durch meine neuen sozialen Kontakten andere Urlaubstypen kennengelernt. Ehrlich gesagt war ich anfangs etwas verdutzt, dass Urlaub auch mit etwas anderem als Strand, Meer und Sonne verbunden werden konnte. Ich wurde eines besseren belehrt und habe plötzlich ganz neue Wege entdeckt, meine Freizeit zu nutzen. Nun folgt eine vermutlich unvollständige Liste, dessen Reihenfolge keinerlei Wertung beinhaltet.
- Strandurlaub: Der klassische Strandurlaub bedeutet, dass du dich an einen deutlich sonnigeren Ort mit einem Strand bewegst, der dir den Sprung in ein badeoptimiertes Meer ermöglicht. Badeoptimiert beschreibt die Güte des Wassers, welche zum Beispiel durch die verschiedenen Strömungen besser oder schlechter sein kann beziehungsweise sind Einstiegsgebiete mit wenig Algen, Quallen oder angespültem Müll außerordentlich wünschenswert. Du erlaubst dir in der Zeit, die du an deinem Südseeort verbringst, schlichtweg alles um dich herum zu vergessen, die Einfachheit der Tage stressfrei anzunehmen und gönnst dir eine mentale, sowie physische Auszeit, die du möglicherweise kulinarisch ergänzen wirst. Nach einem Strandurlaub kommst du häufig in einem derartigen Entspannungsmodus zurück, dass du dich in den ersten Tagen des Alltags wieder an die höhere Konzentrationsdichte deiner Tätigkeiten gewöhnen musst. Vermutlich bin ich ein wenig durch meine Jugend geprägt, aber ich halte an der Position fest, dass Strandurlaube immer eine valide Alternative bieten, um zu entspannen.
- Partyurlaub: Partyurlaub ist Strandurlaub am Tag und die regelmäßige, dörfische Abrissparty am Abend. Natürlich nicht nur an einem Abend, sondern an jedem. Diese Form des Urlaubs sorgt häufig für unfassbar lustige Geschichten, gibt dem Alkoholiker in einem mehr als eine genugtuende Zufriedenstellung, doch vernichtet jeglichen Entspannungsfaktor, den ein Strandurlaub mit sich bringen kann. Partyurlaub sind auf ihre individuelle Weise anstrengend und benötigen meistens einen anschließenden Erholungsurlaub, dem sogenannten Urlaub vom Urlaub.
- Skiurlaub: Die letzte Woche vor dem ersten Lockdown hatte ich das Vergnügen in meinen ersten Skiurlaub zu fahren. Es ist anstrengend, aber es tut sowohl der körperlichen Fitness gut, als auch jedem Drang sich abzulenken. Zwar bin ich als ungeübter Fahrer etwas von meinen Begleitern abgehängt worden, doch da ich mich überwiegend darauf fokussiert habe, mir nichts zu brechen, hatte ich sowieso kaum Zeit mich mit anderen Leuten auf der Piste zu beschäftigen. Das abendliche Beisammensitzen am knisternden Kamin bei selbstgemachten Essen ist dann jeden Abend der krönende Abschluss, außer du präferierst den Aprés-Ski.
- Städteurlaub: Hierunter fasse ich zwei Arten von Urlauben zusammen. Zum einen, das entdecken neuer Städte, als auch das erneute Besuchen neu entdeckter Städte. Mein absoluter Favorit hierbei ist London, da die Stadt sich insbesondere kulturell und von ihrer Lebendigkeit her anbietet. Allgemein haben Städtetrips die Vorteile, dass du für einen beschränkten Zeitraum in eine andere kulturelle Umgebung eintauchst und insbesondere dem Alltagstrott entfliehst. Da ich alle möglichen Wege stets zu Fuß zurücklege, sind solche Trips mit einer gigantischen Anzahl an Schritten verbunden, jedoch schaffe ich es hierbei merkwürdigerweise viel zu lesen. Ein Städteurlaub sorgt somit für eine Abwechslung, reißt dich jedoch nicht vollständig aus den Routinen deines Lebens und ermöglicht dir somit schnell wieder zurück in den Nicht-Urlaubsmodus zu kehren. Daher bieten sich diese Trips häufig als Kurzurlaube übers Wochenende oder für einige Tage an.
- Roadtrip: Sehr unspezifisch kann der Roadtrip einiges beinhalten. Mein Roadtrip durch die USA (bisschen runterscrollen) war eine grandiose Tour mit dem Fokus, möglichst viel zu sehen. Damit sind flexibel einige Städte binnen eines Tages abgefrühstückt worden und wir konnten die volle Freiheit genießen, die vier Personen in einem acht Personen Wohnmobil mit läppischen elf Metern Fahrzeuglänge und sieben Tonnen Leergewicht erreichen können. Hier erfährst du sozusagen viele kurze Städtetrips hintereinander und bist gleichzeitig absolut losgelöst von den Angeboten der Städte, denn notfalls setzt du dich ins Auto und fährst weiter. Durch die hohe Kilometerleistung und der metaphorischen Jagd auf Abenteuer kann dieser Urlaubstyp unglaublich nervenberaubend sein, doch es lohnt sich! Schlafmangel ist meistens vorprogrammiert und somit eignet sich dieser Urlaubstyp insbesondere, wenn die Abenteuerlust hoch und die benötigte Entspannung niedrig ist.
- Motorradurlaub: Voerst stellt sich die Frage ob du dich an einem Ort befindest und von dort aus Tagestouren fährst, oder ob du tatsächlich eine große Tour am Stück anvisierst, Große Touren lassen sind ähnlich zu den Roadtrips beschreiben, jedoch mit der kleinen Ergänzung, dass mehr Wert auf den Weg gelegt wird, denn der Fokus beim Motorradurlaub liegt nicht auf den besuchten Städten, sondern auf die Fahrten dazwischen. Tagestouren sind hierbei etwas lokaler gehalten und sorgen für etwas weniger Überraschungen, da der Umfang der erkundeten Gebiete sich meistens auf 200 Kilometern beläuft.
- Campingurlaub: Ein paar Zelte und Freunde im Gepäck und schon kann es losgehen. Campen ist der einfachste Weg etwas von der naturfernen Welt abzuschalten und sich in geordnete Naturgebiete zu begeben. Alles ist ein wenig anstrengender als in den eigenen vier Wänden, doch letztendlich kannst du dich bei gutem Wetter eben so gemütlich einrichten, dass du den vollen Entspannungsmodus erreichst und dabei gleichzeitig etwas ferne zur Zivilisation aufbaust und Nähe zur Natur gewinnst. Hin und wieder mal campen zu gehen, kann ich uneingeschränkt empfehlen.
- Festivalurlaub: Ich würde pauschal behaupten, dass sich ein Festivalurlaub zum Campingurlaub so verhält wie ein Strandurlaub zum Partyurlaub. Es ist deutlich anstrengender, jedoch lernst du ein Unmenge an neuen Leuten kennen, kannst deine sozialen Fähigkeiten etwas ausbauen, dich minimal daneben benehmen, da es sowieso nicht auffällt und hast zu alledem den Vorteil Festivalkonzerte genießen zu können. Das Campen beim Festival gehört für mich persönlich zum Highlight des Festivals, da verschiedenste Individuen zusammenkommen und zusammen eine Leidenschaft teilen, nämlich dich Musik. Meistens sind alle Beteiligten auf Festivals einander wohlgesonnen, was eine positive verstärkende Harmonie mitbringt.
- Wanderurlaub: Dedizierte Wanderurlaube unterscheiden sich ebenso wie Motorradurlaub darin wie sie veranstaltet werden. Wenn der Schlafort fixiert ist, sind Tagestouren nach ein paar Tagen eher langweilig, da viele Strecken wiederholt werden müssen. Anders hingegen sieht eine lang angelegte Wandertour aus. Diese kann durchaus die Aufregung aufrecht erhalten und stets für neue Überraschungen sorgen. Der besondere Charme hierbei scheint darin zu liegen, dass etwas, was optisch gesehen nah oder auch fern liegt, erreicht werden kann und Etappenziele eine angenehme Zufriedenheit auslösen.
- Kayakurlaub: Vergleichbar zu einem Wanderurlaub als Tour, lediglich mit der Änderung, dass die Wege auf dem Wasser zurückgelegt werden und hierbei insbesondere Wildwasser noch die ordentliche Menge Adrenalin mit sich bringt, um eine noch viel größere Anzahl an Glückshormonen auszuschütten.
- Weitere Urlaub, die ich noch anstrebe: Segelurlaub, Surfurlaub, Yoga-/Meditationsurlaub und alle weiteren Urlaubstypen, die mir gerade nicht einfallen, jedoch auf meiner imaginären TODO-Liste stehen.
Je mehr ich darüber nachdenke, welchen Urlaubstyp ich wähle, desto eher wird mir klar, dass es keinen besten Urlaubstyp gibt, sondern jeder Typ seine positiven Charakteristika aufweist. Aus Zeitgründen wird es somit vermutlich ein Wochenendabstecher in London, aber wie die Realität aussieht, kann ich dir erst in einem halben Jahr berichten. Alles in allem kann ich dir empfehlen dich vor keinem der Urlaubstypen zu verschließen und wenn dir die Möglichkeit geboten wird, eine neue Form kennenzulernen, nimm sie wahr, denn du weißt im vorhinein nie, ob genau dieser Urlaubstyp das ist, was du gerade brauchst.
Was ist deine Lieblingsurlaubsart? Schreib es mir in die Kommentare!
Song of the day
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Du brauchst nichts zu erklären
UV-Strahlen, Sonne, Meer
Urlaub
Urlaub vom Urlaub
Deichkind – Urlaub vom Urlaub
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