Erinnerungen sollten auf Papier

TL; DR. Fotobücher oder eine Fotowand sind eine würdige Verewigung von digitalen Fotos, die zeitgleich eingefangene Erinnerungen sind.

Mit der Vielzahl elektronischer Geräte und der unglaublich großen Verbreitung von fotofähigen Telefonen, welche nicht nur die meisten Kompaktkameras ersetzt, sondern die Sinnhaftigkeit solcher Kompaktlösungen absolut zugrunde gerichtet haben, ist es einfacher denn je Erinnerungen digital festzuhalten. Ich erinnere mich noch an unsere erste Kodak Kamera und wie die Urlaubsfotos aufwendig entwickelt wurden. Jedes Foto und seine Erstellung hatte einen unfassbar anfälligen Prozess und es war keineswegs unüblich, dass ein Foto verschwommen zurückkam. Das war sehr schade, denn die Rollen waren immer begrenzt und der Wert war entsprechende hoch. Der Übergang erschien mir fließend und es war zu keinem Zeitpunkt unnatürlich, eine Digitalkamera anstelle einer Analogkamera zu verwenden. Dieser Effekt sorgte dann binnen ein paar Jahren dafür, dass die Filme in kleinerer Stückzahl produziert wurden und entsprechend im Preis stiegen, während digitale Kompaktkameras im Preis sanken und die Qualität gemäß der Gesetzmäßigkeiten des technischen Fortschritts immer besser wurden. Alle Fotos waren plötzlich digital und es war noch keine Selbstverständlichkeit, dass die Drogeriemärkte die Fotos für ein paar Cents auf entsprechendes Papier ablichten konnten. So wuchs der Markt für Fotodrucker und die Dienstleistung digitale Fotos abzudrucken, immens an. Gute zwanzig Jahre später gibt es Fotodrucker an jeder Ecke, diverse Automaten um kostengünstig hochqualitative Bilder zu drucken und bei der Menge an Bildern wird sogar der ein oder andere Schnappschuss dabei sein.

Bilder sind ein Medium um nicht nur sich, sondern seine Erinnerungen festzuhalten und bei Bedarf immer wieder abzurufen. Die meisten Dienste, die dir einen Cloud Speicher für deine Bilder anbieten, zeigen dir für entsprechende Tage häufig einen Rückblick der letzten Jahre und lösen zumindest bei mir immer äußerste Nostalgie aus. Da ich durch eine Verkettung unglücklicher Ereignisse mit 18 Jahren die meistens meiner Bilder verloren habe und nur ältere Bilder wiederherstellen konnte, habe ich mich seither nicht nur für regelmäßige lokale Backups entschieden, sondern auch für das Backup bei dem Cloud Anbietern meiner Wahl. Das erleichtert die Suche nach speziellen Bildern ungemein und ich fühle mich sicher mit den Backups, sodass der heutige Abrufzwang gestillt ist. Nichtsdestotrotz fehlt etwas, das aus den Bildern und somit zeitgleich aus den Erinnerungen hervorgehen soll. Als Kern würde ich hierbei die Haptik betonen. Mit hochauflösenden Displays ist es eine Leichtigkeit, Bilder in gestochen scharfer Qualität anzusehen und abzurufen. Doch ähnlich wie beim Lesen eines Buches ein anderes Gefühl ausgelöst wird als beim lesen mithilfe eines E-Book Readers, so lösen analoge Fotos zugleich ein anderes Gefühl aus als das blanke Starren auf einen Bildschirm.

Der Überfluss an Bildern, der schlichtweg dadurch entsteht, dass es so einfach ist, Bilder zu schießen, sorgt zeitgleich für einen unübersichtlichen Haufen. Natürlich kannst du Bilder in Zeitabschnitten sortieren oder nach Veranstaltungen oder speziellen Zeiträumen in Ordnern organisieren, doch diese verweilen dann meistens auf den etwaigen Laufwerken, denn dass du sie dir ansiehst unterliegt mindestens der Voraussetzung, dass du an dem Endgerät deiner Wahl sitzt. Es gibt eine sehr handliche Lösung für dieses Problem. Entweder du baust dir eine Fotowand auf und pinnst deine Favoriten an oder du selektierst die besten Bilder von Urlauben oder Veranstaltungen und erstellst dir dein eigenes Fotobuch! Ein Fotoalbum, wie es die Eltern noch haben wäre vermutlich ebenfalls angebracht, denn du wirst kaum mit deinen Kindern und Enkelkindern auf einem Sofa sitzen, dein Smartphone zücken und auf eingeschränkten fünf Zoll Erinnerungen wiedergeben, während die Zuhörer auf einen Bildschirm oder etwaigen virtuellen Lösungen fokussiert sind. Potentiell sehe ich hier auch eine Lösung nicht, die in fünf, zehn oder zwanzig Jahren eben dieses Problem komplett lösen und eine nicht-intrusive Erfahrung ermöglichen und ebengleich wie die Digitalkameras die Analogkameras fast vollständig verdrängt haben, die Haptik und einhergehende Emotionen ersetzen.

Meine Fotos sind stellenweise in Ordnern sortiert, jedoch keineswegs vorselektiert. Das muss ich ändern und dessen bin ich mir bewusst, denn wie es zu erwarten ist, werden die Bilder nicht weniger. Mein Vorhaben beinhaltet eine Reihe an Fotobüchern oder den simplen Ausdrucken, um die wichtigen Digitalbilder der letzten 16 Jahre in physisch greifbare Objekte zu verwandeln.

Organisierst du deine Fotos und druckst sie regelmäßig aus? Hast du Tipps & Tricks? Schreib dein Vorgehen in die Kommentare!

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LaBrassBanda – Holland

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