Externalisiertes oder Verlorenes Wissen?

TL; DR. Die Erwartung des Marktes, dass Wissen immer verfügbar ist, ist eine utopische Vorstellung.

Der Anteil an Beratungstätigkeiten im öffentlichen und privaten Sektor steigen stetig an. Das kannst du insbesondere den allgemeinen Zahlen von Beratungsdienstleistern entnehmen. Diese schreiben in Deutschland auch in der Krise positive Zahlen. Beratungsunternehmen können zum einen als Leiharbeitsfirma gesehen werden, wo die Tätigkeitsfelder nicht spezifiziert sind, sondern sehr schwammig im Ursprung sind und gemeinsam mit den Beratern geformt werden. Egal, was benötigt wird, in den großen Beratungsfirmen findet sich immer eine Person, die eben diesen Bereich bedienen kann und falls nicht, kaufst du dir das Wissen in Form von Personen ein.

Gleichzeitig gibt einen Fachkräftemangel in so gut wie allen Branchen. Insbesondere in der Zeit nach den tiefen Tiefen der Corona-Pandemie boomt der Arbeitsmarkt in technischen und beratungsnahen Berufen, da das Personal in diesen Bereichen ein wertvolles Gut ist. Beratungsunternehmen stellen ein sehr breites Spektrum ein, manchmal auch nur nach Prestige-Kriterien. Das bedeutet für die meisten Probleme in der Leiharbeitsmanier, dass sich der jeweilige Arbeiter in die neuen Bereiche einarbeiten muss. So bildet sich langsam das benötigte Wissen aus, von der Industrie wird jedoch eine Arbeitskraft erwartet, die die Lösung aus dem Ärmel schüttet. Wenn die Anzahl an Beratern in Unternehmen steigt, werden gleichzeitig weniger Spezialisten in etwaigen Unternehmen ausgebildet. Im selben Rutsch lautet das Motto, dass sich fehlende Kompetenz von Extern einkaufen lässt. Mit der Zeit entwickelt sich solch ein Ungleichgewicht von Wissensverteilung und entgegen der Annahme, dass immer das optimale Personal vorhanden ist oder durch die Nachfrage im Markt ausgebildet würde, verschwindet das Wissen im neoliberalen Wunschdenken.

Empfindest du deine Qualifikation als rares Gut am Markt? Lass es mich wissen!