Fußläufig erreichbar

TL; DR. Fußläufige Distanzen sind relativ.

Während ich hier gerade meine fünf Kilometer runterhetze und nebenher versuche ausreichend konzentriert der eigenwilligen Autokorrektur zu erläutern, wie sie meine leicht verfehlten Eingaben zu interpretieren hat, fällt mir auf, dass fünf Kilometer früher ein Grund waren, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen oder das Fahrrad in die Routenplanung mit einzubeziehen. Mit der Ambition ein paar Schritte zu gehen, hat die Fahrt ins Büro ein Einzelticket hervorgebracht anstelle eines Tagestickets, das lediglich den Preis von zwei Einzeltickets kostet. In Bonn hat sich mein Fahrrad kurz vor meinem Umzug in die Großstadt selbst zerlegt und so habe ich voller Verwunderung festgestellt, dass jedes Ziel fußläufig binnen 30 Minuten erreichbar war. Diese Einschätzung floss auch stets in die zeitliche Organisation ein und stellte sich als absolut passend hinaus. So wird dir eine ganz neue Konnektivität deiner Stadt klar.

In der Großstadt war dieses Phänomen ebenfalls vorhanden. Die Zeit erhob sich auf die Spanne von 60-90 Minuten, aber nach gefühlt tausenden, spazierten Kilometern ist die Orientierung mehr oder minder vollständig gegeben und wenn die Unsicherheit zu groß scheint, gibt es immer noch Google Maps, um die Gewissheit wiederherzustellen oder die Orientierung zu stärken. So scheint die Begrifflichkeit um „fußläufig erreichbar“ nicht nur subjektiv, sondern gleichzeitig Gewöhnung zu sein.

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