TL; DR. Schöne Präsentationen sind wichtig, sollten aber nie ein Grund dafür sein, dass die Qualität der Ergebnisse darunter leidet.
Mein Fachbereich in der Mathematik war die numerische Simulation. Wie es dementsprechend üblich ist, konnte ich Experimente und Modellierungen visuell darstellen und selbst Interpretationen konnten auf Basis einer farblich gezielten Darstellung getroffen werden. Die Resultate selbst lagen natürlich lediglich als Zahlenwerte, dem Output des Modells vor. Insbesondere in angewandten Bereichen schien es mir nach und nach immer wichtiger, spezielle Visualisierungen zu treffen um pointiert die gewünschte Nachricht zu überbringen. Die zugrundeliegenden Erkenntnisse sind dieselben. Du hast die Ergebnisse theoretisch erzeugt und ebenfalls quantifiziert. Nun geht es darum, das Ergebnis deines Themas in eine Form zu bringen, dass jemand außerhalb des speziellen Themenbereiches deiner Arbeit und ohne die investierte Zeit ebengleich an den Resultaten teilhaben kann. Dies gilt selbstverständlich in dem Rahmen, welcher von deinen Bereich zugelassen wird.
Das Verlangen nach ansehnlichen Visualisierungen scheint jedoch nicht nur in den angewandten Bereichen theoretischer Fächer zu liegen, sondern sich durch alle Bereiche der Wirtschaft zu ziehen. Insbesondere in beratenden Gesellschaften werden Ergebnisse stets in eine attraktive Hülle gepackt. Wer würde denn lieber Zahlen und echte Daten sehen wollen, anstelle von bunten, runden Diagrammen, die dir sofort eine bestimmte Stimmung aufzwingen, entzückt zu werden? Das geht so lange gut bis der Visualisierungsteil derart in den Fokus rückt, dass zum einen keine solide Datengrundlage erwartet wird und zum anderen die hohe Qualität der Visualisierung selbstverständlich wird und die Qualität der Ergebnisse darunter leidet. Solltest du dich gefragt haben, wie sich das Phänomen entwickelt, kannst du versuchen deine Schulzeit bis jetzt auf einem Graphen abzubilden, der die inhaltliche Sauberkeit gegen die visuelle Komponente vergleicht. Fast sicher wirst du feststellen, dass die Abbildungen stets besser im Bereich der Visualisierung geworden sind, sofern du in einem Bereich tätig bist, in dem die Ergebnisse in Abbildungen beschrieben werden müssen. Ebenfalls kann man davon ausgehen, dass die Kurve im Rückhalt des Inhalts vermutlich gleich geblieben ist. Das ist alles nicht schlimm, hauptsache die Ergebnisse werden schick verpackt, oder?
Leider kann genau dieser Zustand ausgenutzt werden und zwar von genau den Erzeugern solcher Optiken. Da die Stimmung überwiegend durch den ersten visuellen Eindruck von Daten entsteht, können Ergebnisse anders transportiert werden und an dieser Stelle werden die Emotionen des Auftraggebers gezielt manipuliert. Entweder in eine positive oder entsprechend negative Richtung. Insbesondere bei Entscheidungsträgern entsteht ein Ungleichgewicht im Angebot, denn sollte ein qualitativ hochwertiger Kandidat seine deutlich besseren Ergebnisse nicht hinreichend ansehnlich verpackt haben, kann er in einer Stichwahl gegen einen Kandidaten mit schlechteren Ergebnissen verlieren. Zum Glück bewegen wir uns sowohl im öffentlichen als auch privaten Diskus in ein Klima in der Quellen, Qualität und Zuverlässigkeit von Ergebnissen eine immer größere Rolle spielen.
Da ich ein großer Fan von außergewöhnlichen und innovativen Darstellungen bin, sehe ich den Grundgedanken hinter optisch aufbereiteten Ergebnissen als wichtig an. Jedoch sollte zugleich die Datenlage stets im Fokus bleiben und Ergebnisse sollten nicht bloß nach ihrem äußeren bewertet werden. Mit diesen Worten: Zuerst die Daten, dann das Vergnügen des Designers!
Welchen Anteil an Ergebnispräsentation wendest du für die Optik auf? Schreibe mir gerne Beispiele in die Kommentare!
Lied des Tages
Lieblingsstelle
Und ich sag ey, ey du Nazipisser niemand wird dich hier vermissen soll ich etwer mitleid haben?
Du gehörst jetz zu ner Kameradschaft die ham alle voll nen rad ab und du fühlst dich wunderbar und sagst
Konny – Mama