TL; DR. Pilgern ist eine Möglichkeit sich sich selbst auszusetzen.
Ich muss gestehen, dass das Buch in diesem Monat in eine etwas andere, sogar ungewohnte Richtung für mich geht. Es handelt sich um Hape Kerkelings Tagebuch zur Pilgerreise auf dem Jakobsweg „Ich bin dann mal weg“ und dient überwiegend der Unterhaltung und lässt sich vom Lehrgehalt vielleicht nicht mit den vorigen Lektüren vergleichen. Da ich mich viel zu spät um ein entsprechendes Werk meiner Interessensgebiete gekümmert habe, welches zu der Zeit die unterbewusste Beeinflussung von Werbung war, habe ich in meinem Bücherregal nach etwas gesucht, das ich noch nicht gelesen habe und gerne lesen würde, zudem gleichzeitig von der Länge her in der Lage bin, es in dieser kurzen Zeit zu beenden. Siehe da, es hat funktioniert. Der Unterhaltung gewidmeten Texte in modernem Hochdeutsch sind wenig Mühen entgegenzubringen, um sie sich einzuverleiben. Dabei können Passagen genüsslich oder im erhöhten Tempo verschlungen werden und da die sprachliche Barriere in der Muttersprache sich lediglich darauf beschränkt, dass du einige Wörter noch nie in Schrift gelesen hast, ist das Ganze leichte Kost. Zumindest ergeht es mir so. Interessanterweise erstand ich das Buch, welches sich scheinbar wie jedes Buch in meinem Regal durch einen kleinen Sticker auf der Vorderseite als Bestseller entpuppt, für einen ganzen Euro auf einem Bücherbasar in Stadtlohn. Ich hatte es mir nicht aufgrund des Stickers gekauft oder bin entsprechenden Empfehlungen gefolgt. Die eigentliche Kaufentscheidung hing damit zusammen, dass der Name Hape Kerkeling auf mich in die gleiche Rubrik fällt wie Otto Walkes und somit zeitlose Komik repräsentiert.
Das Buch an sich ist sehr einfach gestrickt. Die einzelnen Kapitel sind mit Daten und Orten bespickt und der Inhalt jener Kapitel sind zumindest die Wege zwischen diesen Orten, Begegnungen, Erleuchtungen und Entscheidungswege mit allen Höhen und Tiefen und Anekdoten aus seinem Leben. Dabei wird so manch Detail so ausgiebig beschrieben, dass du denken könntest, eine externe Person hätte alle Erlebnisse miterlebt und mitgeschrieben und so liest sich das Buch auch. Von der ersten touristischen Kaufentscheidung eines Pilgerstabs bis zum Erreichen des Ziels bist du dabei und bekommst die ein oder andere Frage mit, die du dir wohlmöglich bereits in deinem Leben gestellt hast, oder daraufhin stellen wirst. Erkenntnis ist ein Schatz, der gefunden werden möchte und scheinbar ist das Pilgern „einer von unendlichen Möglichkeiten“ eben dies zu erreichen.
Wie stehst du zum Pilgern? Schreib mir deine Meinung in die Kommentare!
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Oathbreaker – Second Son of R.