Niemand sollte in dieser Zeit leiden

TL; DR. Auch selbstverschuldetes Leid sollte bekämpft werden!

Es scheint eine gängige Routine in Amerika zu sein, seine gesundheitlichen Bedenken mit einer Handvoll Schmerzmittel am Morgen zu verstecken. Das spiegelt sich insbesondere im Preis wieder. Als ich 2019 in den USA war, gab es die 1000er Packung je 200mg Ibuprofen zum Preis von 14 US-Dollar. Ein Schnäppchen! Im Vergleich dazu kostet eine 20er Packung je 400mg Ibuprofen im Angebot bei Deutschlands größten Online-Apotheke 2,85€. 400mg Ibuprofen kosten in den USA somit zirka 2,4 Cent und in Deutschland zirka 14,25 Cent. Dabei ist Ibuprofen noch das teurere Schmerzmittel im Walmart Regal. Wer besonders günstig wegkommen möchte, schnappt sich den Becher mit dem Aspirin-Paracetamol Cocktail, der mit Koffein versetzt ist und spart im 1000er Pack nochmal 6 US-Dollar.

Das ist ein interessanter Vergleich im Aspekt der Gesundheitsversorgung beider Länder. Ungesunde Essgewohnheiten und eine fehlende Krankenversicherung lassen nicht zu, sich ganz von den Leiden zu trennen und hier steht die Frage im Raum, ob das in Ordnung ist. Ist es in Ordnung sich in ein dezentes Abhängigkeitsverhältnis zu geben, um ein Leiden, dass maßgeblich durch äußere Umstände hervorgerufen wird, mit Mitteln der Pharmaindustrie zu bekämpfen? Hier lautet die Antwort ganz klar: natürlich, zumindest solange es kurzfristig und nicht missbräuchlich stattfindet. Manch Moralapostel würde sagen, dass der Kater nach dem übermäßigen Alkoholkonsum die gerechte Erinnerung daran wäre, was du deinem Körper antust und es moralisch wichtig ist, das Leid nicht mit Hilfsmitteln zu bekämpfen. Das Leben ist jedoch endlich und ein verlorener Tag, verkürzt dein Leben effektiv um eben diesen Tag und du würdest an anderer Stelle ebenfalls Maßnahmen ergreifen, die dein Leben erfüllter gestalten und einen wenig intrusives Hilfsmittel dazu verwenden, dein Leiden zu beenden, denn niemand will leiden.

Um zur Preisdebatte zurückzukehren, ist es wichtig anzumerken, dass sich leidmildernde Maßnahmen psychisch und physisch zu einer Sucht entwickeln können. Um präventiv gegen diese Imbalance vorzugehen, lohnt es sich einen Preis künstlich zu erhöhen, wenn diese Preissteigerung durch Steuern geschieht. Diese können nämlich dafür verwendet werden, etwaige Opfer von Schmerzmittelsucht zu behandeln und sie wieder in den Zustand zu rücken, sodass präventive Maßnahmen wieder greifen können. Die Abgabe in kleinen Mengen wirkt ebenfalls präventiv beziehungsweise spiegelt sich eine Menge im Hunderter- und Tausenderbereich in einem flapsigeren Umgang wieder. Die Alternative zum Kampf gegen den Kater mit Schmerzmitteln ist die präventive Maßnahmen durch einen Elektrolyte-Pulver und Wasser vor dem Schlafengehen. Auch morgen sollte niemand leiden.

Nutzt du Schmerzmittel? Schreib mir deine selbst auferlegten Regeln in die Kommentare!

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