TL; DR. Wenn es eine Anleitung für das Leben geben würde, ließen sich die Inhalte dieser Schrift in Hashtags ausdrücken. #abgekürzt #kurzmacht
Mit der gefühlten Einführung und der raschen Mainstreamnutzung von Hashtags als Mittel der Einigung individueller Beiträge auf Plattformen wie Twitter wurde zeitgleich eine neue Art der Verkürzung von Inhalten und Aussagen eingeführt. Ein beschränkter Raum für deinen eigenen Ausdruck nötigt dich dazu, kreative Abkürzungen zu verwenden oder diese zu erfinden. Solche Zeichenbegrenzungen gibt es zum Beispiel bei der SMS, doch hier handelte es sich um eine persönliche Konversation und nicht um eine öffentlich zugängliche Kommunikationsform der jeder, der möchte, uneingeschränkt beiwohnen kann. Hashtags erfüllen in etwa den Zweck von Rubriken, die in Zeitungen üblich sind, nur sind sie zum einen vergleichsweise uneingeschränkt wählbar und können somit viel feinere Themen- und Kommentargebiete bezeichnen, zum anderen sind sie nicht redaktionell oder gar unternehmerisch vorgegeben, sondern befinden sich letztendlich in der Hand der Nutzer, egal ob es sich hierbei um eine natürliche Person handelt oder nicht. Am Ende kommt der Erfolg dieser einzelnen Einordnungen durch das Teilen und Verwenden der Hashtags in den eigenen Beiträgen, um seine Zustimmung, Unterstützung oder Mitleidenschaft zu symbolisieren.
Eine Anleitung für das Leben wäre am Ende ähnlich zu einer Ansammlung an Hashtags über wie und wann man Probleme und Situation hervorrufen, vermeiden oder überwinden kann. Der Extrakt der kollektiven Übereinstimmung könnte sich indes einer schnellen Lesbarkeit erfreuen und die Knappheit sorgt gleichzeitig dafür, dass es länger im Kopf bleibt. Wenn ein aufgeblähtes Werk wie die Bibel in ihre populistischen Kurzformen formuliert würde, könnte jeder schnell damit abhaken, sie als gelesen markieren und sich eine Meinung darüber bilden, um sich den „non-hashable“ Themen unserer Zeit zu widmen. So lebt sich ein neues Lebensmotto, nämlich dass der Kontext nicht unbedingt etwas am Gehalt einer Geschichte ändert. Nun stellt sich die Frage, ob es überhaupt so etwas wie „non-hashable“ Themen geben kann oder ob jedes Phänomen mit ein paar Hashtags zumindest in seiner Basis beschrieben werden kann, sodass sich jeder Beteiligte den Geist einer Nachricht daraus erschließen mag. Wenn du dich das nächste Mal in einer Konversation verlierst, frag dein Gegenüber mit welchem Hashtag er das ganze versehen würde und schon bist du wieder auf der Höhe!
Was ist dein Lieblingshashtag? Schreib ihn mir in die Kommentare! #thenewshort
Lied des Tages
Lieblingsstelle
Oh here we are and here we are and here we go
All aboard and we’re hitting the road
Here we go, rockin‘ all over the world
Status Quo – Rockin‘ All Over The World