Wir sind ja nicht aus Zucker

TL; DR. Du solltest bei der Wettervorhersage immer mit auf die Niederschlagswahrscheinlichkeit schauen bevor du dich gegen einen Spaziergang entscheidest.

Begeisterte Spaziergänger vertrauen neben ihrem Instinkt auf die Macht der zahlreichen Wetterapps und die aufwendigen Simulationen, die dahinter stecken, um ihre Idylle auszufüllen. Dabei sind immer mehr Modellfaktoren für die Prognose von Wetter und spezifischen Ereignissen verfügbar, um eine nach bestem Wissen akkurate Vorhersage zu treffen. Jetzt folgt eine Mischung aus meinem letzten Stand und ein paar Überlegungen. Bei der Vorhersage wird kein Modell als entgültige Wahrheit betrachtet, sondern verschiedene Modelle speisen ihre Ergebnisse in kooperative Pools, sodass im Durchschnitt ein sinnvoller Durchschnitt inklusive einer Varianz gewählt werden kann. Die Modelle sind neben den Messdaten mit weiteren Annahmen bestückt, um Unbekannte zu approximieren. Neben den absoluten Status wie Sonne, Regen, Bewölkt, Diesig, Schnee oder Hagel gibt es zwischen einiger dieser Zustände direkte Übergangswahrscheinlichkeiten. So wird es keinen Regen geben, ohne dass eine Wolke am Himmel ist. Das selbe gilt für Schnee und Hagel. Diese Übergänge ergeben sich aus der natürlichen Beschreibung der Phänomene. Regen ergibt sich aus angesammeltem Wasserdampf in Form von Wolken, der durch kältere Luft nicht mehr gehalten werden kann und sich in Form von Niederschlag äußern. Das ist sehr vereinfacht. Ob eine Wolke Niederschlag mitbringt, kannst du mitunter daran erkennen wie dicht sie ist oder wie viel Licht durchkommt, da das ein Indikator für die Sättigung der Feuchtigkeit darstellt. Da ein direkter Zusammenhang zwischen Wolken und Niederschlag besteht stellt sich natürlich die Frage wie wahrscheinlich dieser Übergang ist.

Die Niederschlagswahrscheinlichkeit wird in den meisten Prognosen mit angegeben und zumindest bei meiner App wird ab einer Niederschlagswahrscheinlichkeit von über 50% das Zustandssymbol auf eine Regenwolke umgestellt. Solltest du dich längere Zeit bewusst mit Wahrscheinlichkeiten umgeben haben, hast du ein ganz gutes Gefühl dafür, wie wenig 50% sind. Bei niedrigen Wahrscheinlichkeiten sind die Schauer zudem häufig von kurzer Dauer oder fallen glimpflich aus. So sollte deinem Spaziergang nicht davon beeinflusst werden, was das entsprechende Symbol auf deinen Smartphone sagt. Du kannst alle Informationen und insbesondere die Niederschlagswahrscheinlichkeit und die vorhergesagte Menge mit einbeziehen und dich dabei wörtlich aus dem Fenster lehnen. Falls du doch in den unerwarteten Schauer kommst, kannst du beruhigt sein, dass du nicht aus Zucker bist.

Stört dich Regen beim Spaziergang? Schreib es mir in die Kommentare!