TL; DR. Auch wenn die Priorität in jungen Jahren sein sollte, dass du möglichst viel erlebst, solltest du dir auch kurze Perioden nehmen in denen du deine Erzählungen über diese Erlebnisse weitergibst und optimierst. So bleiben etwaige Vorteile daraus nicht nur die vorbehalten, sondern zugleich bei deiner Umgebung.
Wann hast du dich das letzte mal mit deinen Eltern, Großeltern oder gar Urgroßeltern hingesetzt und dir ihre Geschichte angehört? Im Regelfall ist das vermutlich schon länger her. Mit Freunden und Kollegen wirst du dich wohl in letzter Zeit ausgetauscht haben und sie ebenfalls an vergangenen Erlebnissen teilhaben lassen. Schließlich kann nicht jeder Teil deiner Geschichte sein, obwohl jeder Teilnehmer darin eine fulminante Erfahrung erhalten hat. Wir reden häufig über die nahe Vergangenheit und greifen Ereignisse, welche länger zurückliegen, weniger häufig auf. Mit der Zeit verblassen Erinnerungen, jedoch waren sie zu einem Zeitpunkt das Highlight, das zum besten gegeben wurde.
Es scheint mir existenziell zu sein, neue Erlebnisse zu sammeln, um die entsprechende Weltoffenheit, Weisheit und Erfahrung zu erlangen und in Teile der Welt zu tragen, sie jedoch mindestens seiner Umgebung und den Nachkommen zu übermitteln. Mit dem natürlichen Prozess des Älterwerdens geht es ebenfalls einher, dass der aktive Erlebnisteil vorwiegend im jungen Alter angegangen wird und die Erzählungen weitestgehend in den weniger mobilen Teil des Lebens geschoben werden. Da diese Phasen nicht durch eine strikte Linie beziehungsweise einem festgelegten Zeitpunkt trennbar sind, muss der Übergang graduell geschehen. Dabei gilt es bereits in frühen Jahren gewisse, prägende Momente zu wiederholen und die Erzählung zu optimieren. Optimierte Erzählungen enthalten genau die Informationen, die unterhaltsam oder relevant für das Verständnis sind. Diese simplifizierte Zusammenfassung bringt somit weniger Details, die etwaige Reiterationen leichter über einen längeren Zeitraum im Gedächtnis zu behalten sind. Du kannst diese Iterationen am besten dadurch trainieren, indem du neue Leute kennenlernst. In verschiedenen zwischenmenschlichen Situationen bieten sich eben unterschiedliche Gelegenheiten, um das eigene Leben partiell zu präsentieren. Denselben Personen immer neue Versionen deiner Lebensgeschichte zu erzählen erscheint dabei wenig spannend, wohingegen bei wechselnden Personen das Feedback unterschiedlich sein kann und bei der Verfeinerung hilft. Am Ende profitieren du und deine Mitmenschen von eben jenen Erzählungen, also erlebe, teile und merke sie dir gut! Falls du die Zeit und Muße hast, schreibe sie nieder.
Welche Geschichte erzählst du häufig? Schreib sie mir in die Kommentare!
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